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Uebung_Atemschutz_2013-005Viele Tätigkeiten bei der Feuerwehr müssen immer wieder wiederholt werden, damit sie im Einsatzfall routiniert, schnell und unfallfrei ausgeführt werden können. Der Umgang mit tragbaren Leitern gehört beispielsweise dazu. Aber auch der Einsatz im Innenangriff mit schwerem Atemschutz. Eine Übung (oder ein Einsatz) unter Atemschutz gehört für jeden Atemschutzgeräteträger in jeder Feuerwehr zum jährlichen Pflichtprogramm. In Ahl fand am Montagabend, 16. September 2013 eine solche Atemschutzübung statt. Matthias Hummel hatte diese vorbereitet und schickte die Einsatzkräfte zur "Menschenrettung in verrauchtem Raum" auf den Dachboden des Feuerwehrhauses. 

Uebung_Atemschutz_2013-006Der Raum war zwar nicht verraucht, aber bereits in der Fahrzeughalle bekamen die Atemschutzgeräteträger das Visier mit abgeklebt, so dass sie nichts sahen. Selbst das gegenseitige Anschließen des Lungenautomaten an der "Rauchgrenze" mussten sie "blind" hinbekommen. Dann ging es ab der Türöffnung (Gefahr der Rauchgasdurchzündung) truppweise auf allen Vieren weiter. Systematisch und miteinander wurde der Raum abgesucht. Dabei wurde so manchem Hindernis begegnet ... (manches konnten die anderen Einsatzkräfte gerade noch so vor den Einsatzkräften retten). Wichtig ist in solchen Situationen der "Nullsicht", der Gefahr für andere und sich selbst, einen ruhigen Kopf zu bewahren, durchdacht, strukturiert und gezielt vorzugehen, stets miteinander und der Führungskraft draußen (was drin vorgeht ist eine wichtige Information für den Einsatzleiter!) zu kommunizieren, auf den Restdruck der Atemluftflasche zu achten und dies regelmäßig nach außen per Funk durchzugeben, jederzeit als Trupp zusammenzubleiben und den Rückweg zu sichern. Dazu dient der mitgeführte Schlauch (bei Bränden oder akuter Brandgefahr mit Wasser am Rohr) oder - wenn dies nicht nötig ist - die Feuerwehrleine, die jede Einsatzkraft mitführt. Türen können zudem aufgekeilt werden. 

In der Übung gab es dann nach einigen Minuten des strukturierten Absuchens einen ersten Hinweis: Die vermisste Person antwortete auf das Rufen der Einsatzkräfte. So konnten diese sich richtungsmäßig orientieren und schließlich die Person (diesmal eine Puppe) aus einem Schrank holen und nach draußen retten. 

Üben ist wichtig, denn man weiß nie, wann tatsächlich der nächste Atemschutzeinsatz folgt.

Ergänzung: Diesmal folgte der nächste Einsatz mit Atemschutzgeräteträgern in Bad Soden-Salmünster bereits wenige Minuten nach Übungsende, beim Scheunenbrand in Katholisch-Willenroth.