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Medical-Team_WSJ_2015-002Bei einer zweiwöchigen Großveranstaltung werden zahlreiche Helfer gebraucht. Derzeit findet das World Scout Jamboree (Weltpfadfindertreffen) in Yamaguchi, Japan mit 34.000 Pfadfindern aus 152 Ländern statt. Hier gibt es zahlreiche Jobs, bei dem die etwa 6.000 erwachsenen Helfer, Staff genannt, eingesetzt sind. Dem sogenannten International Service Team - IST - gehören auch rund 70 Pfadfinder aus Deutschland an, darunter auch ein Feuerwehrmann und Pfadfinder aus Bad Soden-Salmünster.

Medical-Team_WSJ_2015-001Nach Chile (1998/99), Thailand (2002/03), England (2007) und Schweden (2011) ist das für Frank Seidl die fünfte Teilnahme bei einem Weltpfadfindertreffen. Auch diesmal ist der Feuerwehrmann aus Bad Soden-Salmünster wieder im Medical Team eingeteilt. In den Anfangstagen half er, das Jamboree-Hospital und die Ambulanz bei der Erweiterung mit zu organisieren. Bei der großen Eröffnungsfeier am 29. Juli 2015 sorgte das Medical Team für Sicherheit, kümmerte sich um erschöpfte oder umgeknickte Pfadfinder.

Medical-Team_WSJ_2015-009Am 30. Juli folgte der erste Programmtag. Hier war Frank Seidl als Teamleader im Medical Team für das Offsite-Programm am Strand eingesetzt. Neben Rettungsschwimmern gab es für die Sicherheit der Pfadfinder auch eine Erste Hilfe Station. Dem "Medical Team Bay Watch" gehören medizinisch geschulte Pfadfinder (Krankenschwestern, Rettungssanitäter, Life Guards etc.) aus verschiedenen Ländern an: Deutschland, Schweiz, Dänemark, Großbritannien, Hong Kong, Belgien, Vereinigte Staaten.

Medical-Team_WSJ_2015-003Zur Seite steht dem Medical Team Offsite ein einheimischer Übersetzer, der u.a. die Aufgabe hat, bei schwereren Notfällen den Rettungsdienst dazu zu alarmieren und auch hier die Patienten-Übergabe zu übersetzen.

Gleich beim ersten Notfall nach wenigen Minuten Programm musste das System erprobt werden. Ein Pfadfinder stürzte bei den Spielen am Strand unglücklich und zog sich eine tiefe Wunde am Knie zu, die vom Medical Team erstversorgt wurde und zur weiteren Untersuchung und Behandlung dem örtlichen Hospital zugeführt werden sollte. Die Ambulanz von Yamaguchi war innerhalb von wenigen Minuten da, begleitet von einem Löschfahrzeug der Feuerwehr, das gleichzeitig zur Unterstützung mit ausrückt. Der Rettungsdienst wird hier teilweise auch von der Feuerwehr betrieben.

Medical-Team_WSJ_2015-005Ansonsten mussten zahlreiche Patienten mit kleinen Schnitt- und Schürfwunden, aber auch aufgrund von Hitzeerscheinungen bei etwa 40 Grad behandelt werden. Glücklicherweise stand dem Team ein wenig Schatten unter einem Zeltdach zur Verfügung, Wasseranschluss und ein klimatisiertes Büro der Strandaufsicht, das für überhitzte Pfadfinder auch kuzzeitig zur Abkühlung genutzt werden durfte.

Die Kommunikation mit den Pfadfindern aus über 152 Ländern und untereinander im Team erfolgte überwiegend in Englisch, aber auch Sprachkenntnisse oder auch nur Sprachfetzen aus einer anderen Sprache wurden sinnvoll genutzt, um den jugendlichen Patienten die Angst zu nehmen ("Tutto bene!" - "Alles gut" - italienisch) oder den Zustand abzufragen.

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Ein langer, aber interessanter und aktiver Programmtag am Strand, an dem sich die mehrere Hundert Teilnehmer an diesem Tag richtig sicher fühlen konnten, ging so für das "Bay Watch"-Team unter Frank Seidl zu Ende.

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