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Gas_2011-001Zu einem Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz kam Brandmeister und Rettungssanitäter Frank Seidl am 30. Juli 2011 während seines Dienstes beim Weltpfadfindertreffen in Schweden. Am frühen Nachmittag ereignete sich in einem Camp des 39.000 Pfadfinder zählenden Lagers ein Unfall. Beim Kochen mit Gas entzündete sich dieses und es kam zu einem Brand. Bei den erfolgreichen Löschversuchen mit mehreren Feuerlöschern erlitt ein Pfadfinderleiter schwere Verletzungen.

Frank Seidl - eingesetzt als Fahrrad-Paramedic - hatte gerade dienstfrei, war aber in der Zentrale, als der Notruf über das Funksystem einging. Die Feuerwehr-Einsatzkleidung hatte er griffbereit und war innerhalb einer Minute an der Einsatzstelle, die sich glücklicherweise nur fünfzig Meter von der Rettungszentrale entfernt befand. Zusammen mit einem Feuerwehrmann der Rescue & Fire Unit auf dem Pfadfindergelände sicherte Seidl die Gefahrenstelle vor noch weiter ausströmenden Gas bzw. vor einer erneuten Durchzündung. Die Gaskartuschen wurden abgedreht und hinter einer Mauer in Sicherheit gebracht. Das Foto (Frank L. Seidl) zeigt eine solche Kochstelle.

Seidl kümmerte sich anschließend mit Notarzt und dem Ambulanz-Team um den schwer verletzt am Boden liegenden Leiter einer britischen Pfadfindergruppe. Mit schwerer Rauchgasintoxikation wurde dieser nach erfolgter medikamentöser Stabilisierung ins Krankenhaus von Kristianstad gebracht. Dank des beherzten und richtigen Eingreifens des Leiters konnte ein Übergreifen des Feuers und eine größere Gefahr für die Teilnehmer verhindert werden. Der verletzte Leiter selbst kam nach der Rettung und ein paar Tagen im Krankenhaus auch wieder - gesund und ohne Dauerschäden - ins Lager zurück.

Die 39.000 Teilnehmer/innen und Leiter/innen sind in drei Towns (Summer, Autumn, Winter) unterteilt (jedes Town mit einem Health Center) und diese in Subcamps, die gemeinsame Programmaktivitäten unternehmen. 36 Teilnehmer/innen bilden mit 4 Leitern zusammen eine Einheit, die zusammen kochen etc. Je 40 Teilnehmer/innen haben also eine "Küche". Bereit stehen immer Wasser und Feuerlöscher, zudem sind die Subcamp-Leiter sowie separat in Sicherheitsfragen (z.B. mit Feuerlöscher-Training) eingewiesene Stewards mit Funk ausgestattet. Per Notrufknopf ist man dabei sofort mit dem ECC, dem Emergency Control Center (vergleichbar mit einer Leitstelle) verbunden. So kann schnellstmöglich geholfen werden. Für Feuerwehr-Einsätze steht ein Team mit zwei geländegängigen Workmax mit Feuerlöschern und einem Löschgerät mit 6 Bar Druck und 200 Litern Wassertank zur Verfügung.