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KatsZ_2012-001Der 2. Löschzug Katastrophenschutz (Main-Kinzig-Kreis) der Feuerwehr Bad Soden-Salmünster besuchte am Samstag, 2. Juni 2012 die Betriebszentrale der Deutschen Bahn - Netz (DB-Netz) des Regionalbereichs Mitte mit der DB-Notfallzentrale in Frankfurt sowie das Stellwerk Gelnhausen.

Standesgemäß mit dem Regionalexpress fuhren Mitglieder des Bad Soden-Salmünsterer Katastrophenschutzzugs am Samstagmorgen, 2. Juni 2012 zunächst zum Stellwerk Gelnhausen. Dort gab es interessante Informationen von den Fahrdienstleitern, die die Verantwortung für den Zugverkehr zwischen Hanau-Wolfgang und Bad Soden-Salmünster tragen.

 

Pünktlich eine Stunde später ging es mit dem Regionalexpress weiter nach Frankfurt am Main zur DB-Netz - Betriebszentrale Mitte. Zunächst gab es einen ausführlichen und spannenden Vortrag im Lagezentrum von Fachreferent Reisezug/Notfallleitstelle Ralf Huschka, der das Team von Bad Soden-Salmünster aus in seiner Freizeit mit seinem Kollegen Denis Hartwig begleitete. Anschließend schauten der KatsZug aus Bad Soden-Salmünster noch Mitarbeitern über die Schulter: Dem Zugdisponent 1 (ZD 1), der für die Strecke Frankfurt-Hanau-Flieden zuständig ist, dem Bereichsdisponent, der übergeordnete Koordination übernimmt, und die Notfallleitstelle (NFLS) für die Region Mitte, mit der die Zentrale Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen bei Notfällen im und am Gleisbereich kommuniziert.

Organisiert wurde der Ausflug von Denis Hartwig (DB Regio AG, stellv. Leiter der Transportleitung – die übergeordnete Leitstelle des EVU DB Regio -, zuständig für die Betriebssteuerung und Fahrgastkommunikation des S-Bahn- und Regionlaverkehrs in Hessen.). Denis Hartwig ist selbst Mitglied im Katastrophenschutzzug BSS und in der Einsatzabteilung der Feuerwehr Mernes. Bei großem Interesse und vielen Nachfragen fanden die Feuerwehrleute erst am Nachmittag den Weg aus der DB-Netz-Zentrale in Frankfurt. Sein Kollege Ralf Huschka stand mit vielen Informationen und Erklärungen jederzeit parat. Und auch die Kollegen/innen in der Disposition waren sehr hilfs- und auskunftsbereit, so dass der KatsZug einen guten Einblick in die Organisation und die Arbeit der Bahn bekommen hat. Nicht nur, dass ein Zug bei einer "Verzögerung im Betriebsablauf" von bis zu 5 min. 59 sek. noch als pünktlich gilt. Bei dem großen Koordinierungsbedarf und den vielen Unwägbarkeiten ist das auch gut verträglich und auf der Straße so sicher nicht zu erreichen. Alle waren von dem informativen Ausflug sehr angetan.

Kats-Mitglied und Bahn-Spezialist/Enthusiast Torsten Kurpiers fasst zusammen: "Das war mit Abstand das Schönste, was ich bisher bei der Feuerwehr erlebt habe!" :-)

Die DB-Netz AG verwaltet und koordiniert:

ca. 34.000 Strecken-Kilometer

ca. 67.000 Weichen und Kreuzungen

ca. 27.000 Eisenbahnbrücken

ca.   4.300 Stellwerke (z.B. in Gelnhausen, Steinau a.d.Str. etc.)

ca. 18.000 Bahnübergänge

ca.     800 Tunnel


Es gibt 7 Regionalbereiche (Süd, Süd-West, West, Mitte, Süd-Ost, Ost, Nord) mit der Zentrale in Frankfurt am Main. Neben der Zentrale ist in Frankfurt auch die Betriebszentrale des Regionalbereiches Mitte (Hessen, Teile von Rheinland-Pfalz und ein kleines Stück von Bayern (Richtung Hösbach)).

Im Regionalbereich Mitte gibt es "nur" 4.900 Streckenkilometer, jedoch mit 8.600 Zügen pro Tag und der zentralen Lage im Rhein-Main-Gebiet ist der Verkehr und die Bedeutung für das gesamte Bundesgebiet sehr groß.

Die Kinzigtalstrecke (169 km von Frankfurt über Hanau nach Flieden) gilt mit ca. 300 Zügen täglich als eine der meistgenutzten Bahnstrecken, wobei hinter Flieden über 400 Züge in 24 Studen fahren.

In Bad Soden-Salmünster treffen zwei Notfallbezirke aufeinander (Hanau und Fulda). Die Grenze liegt bei Bahnkilometer 63, das ist in Höhe der Bahnunterführung der Marjor-Bedding-Straße zwischen Ahl und Bad Soden.

Die DB-Netz AG stellt Notfallmanager für jeden Bezirk, die bei Unfällen und Bränden auf oder an der Zugstrecke beratend tätig werden und als Fachberater der Feuerwehr-Einsatzleitung / Technischen Einsatzleitung (TEL) zur Verfügung stehen. Dieser steht in Verbindung mit der DB-Notfallzentrale, die Streckensperrungen und Spannungsfreischalten überwacht und der Feuerwehr-Leitstelle per Fax bestätigt, um einen ungefährdeten Einsatz der Rettungskräfte zu gewährleisten.


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