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Uebung_HVB_2012-001Am Samstag, 10. November 2012 fand im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen eine große Simulationsplanübung der Hilfsorganisationen des Main-Kinzig-Kreises statt. Mit dabei war die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster mit dem Rüstwagen aus Salmünster. Angenommen wurde ein Zugunglück im Landrückentunnel bei Schlüchtern. Die Rettungskräfte rückten mit realitätsnahen Einsatzzeiten an und bekamen vor Ort ihre Aufträge, die dann theoretisch und an verschiedenen Orten des Gebäudes abgearbeitet wurden. Dabei stellte beispielsweise die Tiefgarage mit Hektometertafeln die Tunnelanlage dar. Bei der Übung des Gefahrenabwehrzentrums sollte die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen geübt werden.  

Foto: Denis Hartwig (FF Mernes)

Denis Hartwig, Gruppenführer aus Mernes, berichtet:

"Es handelte sich um eine Simulationsübung, in der ein ICE der DB im neuen Schlüchterner Tunnel verunglückte. Es waren ca. 140 Fahrgäste im Zug. Das Übungsgelände war das Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. Die alte und neue Tunnelröhre bildeten die 2 "Hauptstrassen" im 2. UG des Parkhauses. Die Verbindungswege zwischen diesen Strassen waren die später auch im Tunnel vorhanden Rettungsstollen/Querstollen. Die jeweiligen Hauptstraßen waren gekennzeichnet mit "Alter Tunnel" oder "Neuer Tunnel" und mit "Südportal" oder "Nordportal". Desweiteren wurden Besprechungsräume genutzt, um die Patientenablageplatz und Einsatzabschnittleitung, jeweils für Nord- und Südportal, einzurichten. Weitere Räume bildeten den Patientensammelplatz und den Bereitstellungsplatz. In Wirklichkeit wären dies der Parkplatz der Autobahnraststätte Schlüchtern. Alles war mit Bildern von den echten Objekten und Hinweisschildern gekennzeichnet.

Immer 1-2 Einsatzkräfte simulierten die Fahrzeuge mit Besatzung. Mit Torsten Kurpiers (FF Salmünster) und Denis Hartwig (FF Mernes) war der RW 1 Florian BSS 8-51-1 vor Ort eingebunden. Zu jedem Fahrzeug gab es eine Mappe mit der Ausrüstung als Aufkleber und einen Timer. Zusätzlich war zu jedem Gerät die Anzahl der Helfer, sowie die benötigte Zeit zum "in Stellung bringen" angegeben. Bsp: Der Stromerzeuger des RW wurde benötigt. Dafür angegeben waren 4 Einsatzkräfte und 2 Minuten Zeit. Also haben wir uns 2 Leute besorgt, den Timer auf 2 Minuten gestellt und gewartet. Für diese 2 Minuten konnten wir keine anderen Tätigkeiten erledigen. Wir haben den Aufkleber aus unserer Mappe entfernt und übergeben. Für die zurückzulegenden Wege waren ebenfalls feste Zeiten vorgegeben, die mittels des Timers "abgewartet" werden mussten. Z.B. der Weg vom Nordportal zum Südportal waren 3 Minuten, der Weg vom Südportal zur 1,6 km entfernten Einsatzstelle im Tunnel waren 16 Minuten. Für den Rettungsdienst waren ebenfalls Zeiten für Tätigkeiten, wie z.B. Blutdruckmessen, Intubieren usw., vorgegeben. Durch diese Zeit- und Materialvorgaben konnte man sehen, ob genügend vorhanden war, oder eben nicht. Für den Rettungsdienst wurde ein neues Übungsverfahren, die dynamische Patientensimulation, geübt. Noch besonders erwähnenswert ist: Der Funkverkehr während der gesamten Übung wurde mittels Digitalfunk abgewickelt. Die Grenzen des Digitalfunk wurden schnell sicht- bzw. hörbar. Eine Funkverbindung aus der Tiefgarage zur Einsatzleitung durch den Stahlbeton war nicht möglich."