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JF_MDV_UV_Slue_2013-001Einmal im Monat treffen sich die Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer/innen der Jugendfeuerwehren im Unterverband Schlüchtern (Sinntal, Schlüchtern, Steinau und Bad Soden-Salmünster) zu ihrer Monatsdienstversammlung. Neben organisatorischen Themen bspw. zu den Wettbewerben, der Jugendflamme oder Leistungsspange finden dort auch inhaltliche Impulse und Fortbildungen statt. 

Am Donnerstagabend, 4. April 2013 ließen sich die Jugendbetreuer/innen in Sinntal-Breunings auf die Erlebnispädagogik ein. Referentin Christine Müller führte zunächst in theoretische Grundlagen ein, über Wahrnehmung, Körpersprache und dass man immer nur einen kleinen Teil eines Menschen kennt, nicht alles offensichtlich ist. Ähnlich wie bei einem Eisberg.

Erlebnispädagogik hilft, Menschen besser kennenzulernen, eine positive Gruppendynamik zu entwickeln und Fähigkeiten des Einzelnen zu fördern. Es gehe darum, die sogenannte Komfortzone (das gewohnte Umfeld, die normalen Gewohnheiten) zu verlassen, um in der Lernzone den Horizont und die Kompetenzen zu erweitern. Die Lernzone ist ein geschützes Umfeld, in der Herausforderungen sicher angegangen werden können, wie beispielsweise in einer Gruppe, die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Werden die Herausforderungen zu groß, fehlt der Rückhalt, können Menschen in die Panikzone geraten, in der kein konstruktives Lernen mehr möglich ist.

In einer Übung mit verbundenen Augen demonstrierte die Referentin eindrucksvoll, wie vielfältig und aussagekräftig wir auf verschiedenen Kanälen (nonverbal und verbal) kommunizieren und dass es nicht gelingt, nicht zu kommunizieren.

Ergänzung:

Für eine gute Kommunikation ist sehr hilfreich zu wissen, wie man nach außen wirkt, welche Signale man aussendet, ob man es will oder nicht, ob man ggf. missverstanden werden kann, selbst auf Vorbehalte trifft, wenn man z.B. im ersten Augenblick meist unfreundlich oder abweisend "rüberkommt". Die Fremdwahrnehmung stimmt nicht immer mit der Selbstwahrnehmung überein und so können Missverständnisse in der Kommunikation entstehen. Umgekehrt gilt das natürlich auch, wenn Signale falsch oder überinterpretiert werden. Bei der Körpersprache müssen verschränkte Arme nicht unbedingt Skepsis und Ablehnung bedeuten, sondern ist vielleicht einfach nur eine bequeme Haltung. Anderseits ist es von Vorteil zu wissen, dass bestimmte Körperhaltungen, Gesten, Mimik etc. so interpretiert werden können, nicht nur in Vorstellungsgesprächen oder bei Verhandlungen.

Schubladendenken sollte man generell vermeiden, es schränkt den eigenen Geist auch viel zu sehr ein. Es liegt aber in der Natur der Dinge und ist auch in gewissem Maße nötig, in einer komplexen Welt Informationen zu sortieren, um damit besser zurecht zu kommen. Empfehlenswert sind dann allerdings keine Schubladen, sondern ein offenes Regal, das so offen und flexibel ist, dass es nicht einschränkt und einsperrt und das es leichter ermöglicht "jemanden" da wieder rauszuholen oder auch mehrere "Fächer" zu belegen. Ordnung ist gut und kann Orientierung in der zwischenmenschlichen Kommunikation bringen. Vorurteile und Stereotypen beschränken uns im Umgang mit den Menschen und werden diesen nicht gerecht.   

An der erlebnisreichen Monatsdienstversammlung in Breunings nahmen aus Bad Soden-Salmünster JF-Vertreter aus Ahl, Bad Soden, Huttengrund, Katholisch-Willenroth und Mernes sowie der Stadtjugendfeuerwehrwart und Stellvertreter teil.