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Waldbranduebung 2016 001In Ahl fand am Montag, 11. Juli 2016 eine kleine Waldbrandübung statt, bei der mehrere einsatztaktische Komponenten geübt und besprochen wurden. Bei kleiner Besetzung, wie bei einer Tagesalarmierung unter der Woche wahrscheinlich, rückte die Feuerwehr Ahl zum Übungsort mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug aus. In der "Alarmmeldung" hieß es: "Böschungsbrand, droht Pkw zu erfassen." Die erste einsatztaktische Überlegung war daher, ob die Hochdrucklöscheinrichtung auf dem Fahrzeug - quasi als "Schnellangriff" verbleibt - oder umgeladen wird, damit die Tragkraftspritze mitgenommen werden kann.

Für einen Wald- oder Geländebrand ist die Wasserversorgung über wasserführende Fahrzeuge oder über den Zugang zu einem offenen Gewässer (hier z.B. Stausee, Auerbach, die Kinzig bzw. den Mühlgraben) wichtig. Durch den hohen Druck der Hochdrucklöscheinrichtung (HDL) ist dieser für Geländebrände nicht optimal geeignet und daher eher die Tragkraftspritze für den Aufbau einer Wasserversorgung nötig. Bei bedrohten oder brennenden Objekten, wie Pkw oder Bauten ist ein Schnellangriff über die HDL jedoch sinnvoll, da dieser direkt eingesetzt werden kann und bspw. ein Übergreifen oder eine Ausbreitung verhindern kann.

Bei Eintreffen der Kräfte war der Böschungsbrand gerade auf das Fahrzeug, das unter der A66-Brücke geparkt war übergegriffen, so dass nun auch schwarzer Rauch (theoretisch) nach oben zur Autobahn zog und da die Sicht behinderte. Mit der HDL wurde der Pkw-Brand fix gelöscht und mit Feuerpatschen das brennende Gras bekämpft und zusätzlich die Fläche drumrum befeuchtet um eine Wiederentzündung am Fahrzeug zu verhindern.  

Eine Herausforderung ist oft die Lageeinschätzung mit Windrichtung/-stärke/Entwicklung des Brandes, weitere Gefahren, die benötigten Kräfte und vor allem auch die Anfahrtsbeschreibung, da es keine "Adresse" gibt und die Anfahrt auch taktisch wichtig sein könnte, bspw. bei einer Wasserversorgung durch wasserführende Fahrzeuge im Ringkurs, d.h. Einbahnregelung.

Auch der Gebrauch von Waldbrandpatschen etc. wurde besprochen, der Unterschied zwischen Bodenfeuer und Wipfelfeuer sowie dass sich Brände von reifen Getreidefeldern schnell ausbreiten können.

Sodann wurden noch verschiedene mögliche Wasserentnahmestellen angeschaut und begutachtet. Übungsleiter war der Stv. Wehrführer Frank Seidl.