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Voraushelfer 2016 00418 Voraushelfer/innen der Feuerwehr Bad Soden-Salmünster sowie der DLRG Bad Soden-Salmünster trafen sich am Dienstagabend, 13. September 2016 zu einer gemeinsamen Fortbildung im Feuerwehrhaus Salmünster. Dazu hatte Voraushelfer-Koordinator der Feuerwehr, Andreas Essel, den Leiter der Polizei- und Notfallseelsorge des Main-Kinzig-Kreises, Heinrich Schwarz eingeladen. Zwei Stunden lang referierte Pfarrer Schwarz von der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck und stand den Voraushelfern/in Rede und Antwort.

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Hier ging es einerseits um die Organisation und Alarmierung der Notfallseelsorge im Main-Kinzig-Kreis über die Zentrale Leitstelle. Andererseits aber hatten die Voraushelfer konkrete Fragen zum eigenen Verhalten in Situationen, in denen Menschen, Betroffene oder Angehörige, seelsorgerisch / psychisch betreut werden müssen. Gerade nach nicht erfolgreichen Reanimationen ist Feingefühl udn Aufmerksamkeit gefragt, meist aber auch schon während der Wiederbelebungsversuche, wenn man das personell geht.

Es entwickelte sich eine interessante Mischung aus Informationen, Erfahrungsaustausch und wertvollen Tipps im Umgang mit  den schwierigen Lagen. Insbesondere die Voraushelfer und das Rettungsdienstpersonal mit Einsatzerfahrung hatten viele Fragen und auch Begebenheiten, die sie schildern konnten.

"Wir müssen der traurigen Situation Raum geben und einfach da sein, zuhören und Sicherheit geben, das ist das Wichtigste", erklärte Pfarrer Schwarz. Er selbst habe auch keine Antwort auf das "Warum" und die Schwere der Situation müsse man aushalten. Es seien nicht Antworten gefragt, sondern kleine Gesten und als Mensch da zu sein.

Dass alle dem Vortrag aufmerksam zuhörten und interessiert waren, fasste Andreas Essel zum Schluss zusammen: "Man konnte eine Stecknadel fallen hören, so gebannt und konzentriert waren alle" - und das über zwei Stunden.

Wichtig ist es im Anschluss auch für die Einsatzkräfte, egal ob im Voraushelfer-, Rettungsdienst- oder Feuerwehr-Einsatz, füreinander da zu sein und sich auszutauschen. Auch für die Betreuung der Einsatzkräfte bei oder nach psychisch belastenden Einsätzen kann die Notfallseelsorge alarmiert werden.

Bei bestimmten Alarmierungsstichworten wird die Notfallseelsorge (je zwei Notfallseelsorger/innen für die Bereiche Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern sind im Notdienst eingeteilt) laut Alarmplan gleich mit alarmiert, so bei einem Massenanfall von Verletzten oder bei Suiziden/Suizidversuchen. Bei anderen Einsätzen werden diese auf Anforderung des Einsatzleiters über die Leitstelle nachalarmiert.

Erfreulich - neben dem regen und sensiblen Austausch unter den Voraushelfern - war, dass ein neues Voraushelfer-Mitglied teilnehmen konnte, der künftig die Voraushelfer und die Einsatzabteilung der Feuerwehr in Alsberg verstärken wird. Alsberg hat als Ort - dann mit zwei Voraushelfern - noch etwas Nachholbedarf, dafür ist die Voraushelferschaft im höchstgelegenen Ort Bad Soden-Salmünsters auch höchst kompetent: Ein leitender Notarzt und nun noch ein Polizist. :-)

Zuvor begrüßte der Stv. Stadtbrandinspektor Jens Bannert die Anwesenden herzlich und informierte über Neuigkeiten, bspw. zum Schleifenservice für Funkmeldeempfänger (Johannes Amberg) oder dem Hinweis und einem Lehrfilm über die sichere Anfahrt zu Einsätzen ("Ankommen, nicht umkommen!").