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Die Stadt Bad Soden-Salmünster hat am 24. Januar 2018 den Infotext auf www.badsoden-salmuenster.de aktualisiert:

"Nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wird das Trinkwasser seit Dienstag, 16.01.2018, zur Desinfektion gechlort. Das Abkochgebot ist seit Donnerstag, 18.01.2018, ist das Abkochgebot für das Trinkwasser in Teilbereichen Salmünsters sowie in den Stadtteilen Hausen, Ahl, und Alsberg aufgehoben.

Personen mit einer Chlorallergie und Säuglinge mit Flaschennahrung sollten bis zur Aufhebung der Desinfektionsmaßnahme auf abgepacktes Wasser ausweichen."

und hat am 24. Januar 2018 eine Pressemitteilung mit aktuellen und Hintergrund-Informationen zur Trinkwasserverunreinigung veröfftentlicht (www.badsoden-salmuenster.de):

"

Pressemitteilung vom 24.01.2018

Magistrat: Stadtwerke reagierten effektiv und regelgemäß.

Chlorung des Brunnens Wüfelbach bleibt bis zur Aufklärung der Ursachen

Der Magistrat der Stadt Bad Soden-Salmünster hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Wasserverunreinigung des Brunnens Wüfelbach befasst und festgestellt, dass die Betriebsleitung der Stadtwerke ordnungsgemäß und effektiv alle Maßnahmen ergriffen haben, um die Sicherheit der Bevölkerung sicherzustellen.

Die Betriebsleitung der Stadtwerke stellte im Rahmen der Sitzung den Stadträten umfassend den bisher bekannten Sachstand sowie die zeitlichen Abläufe vor. Grundlage für den Umgang mit derartigen Vorfällen ist nach Auskunft der Betriebsleitung der „Maßnahmenplan der öffentlichen Trinkwasserversorgung der Stadt Bad Soden Salmünster“. In diesem 19-seitigen Notfallplan, welcher mit dem Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises als Aufsichtsbehörde abgestimmt wurde, sind detailliert alle Vorgehensweisen festgelegt. Im aktuellen Fall reagierte die Betriebsleitung der Stadtwerke exakt entsprechend der Vorgaben des Notfallplans.

Die Abläufe im Detail: Am Freitag, 12.01.2018, gegen 11.30 Uhr erhielten die Stadtwerke die Mitteilung einer Verunreinigung des Trinkwassers im Brunnen Wüfelbach mit einem Enterokokken Keim. Ab 13.30 Uhr, nach intensiven Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt, erfolgte die Benachrichtigung der betroffenen Bevölkerung als Sofortmaßnahme das Trinkwasser abzukochen mittels Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr, Internet/Katwarn sowie lokale Pressemitteilungen. Zudem wurden zwei Infotelefone eingerichtet, die auch über das Wochenende Auskunft erteilten.

Ab diesem Zeitpunkt begann die Phase des „Störfallmanagements“, in welcher Maßnahmen in die Wege geleitet wurden, um die Herstellung der Trinkwasserqualität wieder herzustellen. Zunächst wurden alternative Versorgungsmöglichkeiten geprüft. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass durch einen Rückgriff auf den Brunnen Borntal (Ringleitung) kein positiver Effekt erreicht worden wäre. Vielmehr bestand die Gefahr einer zusätzlichen Verkeimung des bis dahin keimfreien Netzes.

Nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Fachfirma Pettenpohl wurde deshalb festgelegt, dass in der kommenden Woche eine Desinfektion des verunreinigten Wassers durch Chlorung durchzuführen ist. Die technische Vorbereitung der Chlorung erfolgte ab Montag, 15.01.2018, im Beisein des technischen Leiters der Stadtwerke und eines Experten der Fachfirma. Die Chlorung sollte demnach ab Dienstag, den 16.01.2018, erfolgen, so dass die desinfizierende Wirkung des Chlors im betroffenen Netz bis zum Donnerstag sichergestellt wäre. Das Abkochgebot würde damit ab Donnerstag, 18.01.2018, aufgehoben. Der Vorgehensplan wurde dem Gesundheitsamt vorgestellt. Dieses stimmte dem Vorgehen zu. Nachdem es notwendig ist, die Bevölkerung vor der Chlorung des Trinkwassers zu informieren, erfolgte eine weitere Benachrichtigung der Bevölkerung am Montag, 15.01.2018, mittels Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr, Internet/Katwarn sowie lokale Pressemitteilungen.

Aktuell liegen der Betriebsleitung zwei Nachuntersuchungsergebnisse vom 16.01. und 19.01. vor, wonach keine weiteren Enterokokken nachweisbar sind. Dennoch ist die Chlorung bis zur Freigabe durch das Gesundheitsamt fortzusetzen. Für die Einstellung der Desinfektion ist es notwendig, Erkenntnisse über den Grund der Verunreinigung zu erlangen. In einer ersten Einschätzung geht der technische Betriebsleiter davon aus, dass die Verunreinigungen möglicherweise durch die atypischen Regenfälle der letzten Wochen verursacht worden sein könnten. Die konkreten Untersuchungen sind unmittelbar angelaufen. Darüber hinaus läuft derzeit bereits die Ausschreibung zu einer umfassenden Sanierung des Wasserhochbehälters. Im Rahmen der Magistratssitzung wurde unmittelbar die Beauftragung einer Brunnenbefahrung mit geologischer Untersuchung zur Feststellung von eventuellen Undichtigkeiten freigegeben. In Folge soll der Hochbehälter intensiv überprüft werden.

Der Magistrat nahm die Ausführungen der Betriebsleitung der Stadtwerke zur Kenntnis und stellte fest, dass die Abläufe zum Schutz und zur Information der Bevölkerung und zur Wiederherstellung der Wasserqualität schnell und ordnungsgemäß angelaufen sind und effektiv umgesetzt werden. Darüber hinaus ist die Ursachenforschung sofort angelaufen, so dass schnellstmöglich Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung getroffen werden können. Anderslautende Presseveröffentlichungen der letzten Tage, welche der Betriebsleitung Fehlverhalten und die Verbreitung von Fake-News unterstellten, seien nicht nachvollziehbar und hätten für Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt, so der Magistrat mehrheitlich in seiner Stellungnahme. Vielmehr ist der Magistrat zur Einschätzung gekommen, dass die Betriebsleitung den aktuellen Vorfall sehr ernst nimmt und mit Hochdruck an einer Lösung arbeitet, um die gewohnt hohe Qualität des Trinkwassers auch zukünftig nachhaltig sicherzustellen. Dies aufnehmend stuft der Erste Stadtrat Werner Wolf, welcher derzeit den im Urlaub weilenden Bürgermeister Lothar Büttner vertritt, die Reaktion und das Vorgehen der Stadtwerke als vorbildlich ein und dankte der Betriebsleitung für ihren Einsatz.

Stadt Bad Soden-Salmünster
24.01.2018"