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WSJ 2019 007Im Juli 2019 wird das Weltpfadfindertreffen in West Virginia, USA eröffnet. Mehr als 45.000 Pfadfinder/innen aus aller Welt werden erwartet. Das gemeinsame Organisationsteam der Gastgeber USA, Mexiko und Kanada empfingen die rund 7.000 internationalen Helfer dazu bereits am Donnerstag, 18. Juli 2019. Am Samstagnachmittag, 20. Juli 2019 waren nach anderthalb Tagen Training, Einrichtung und Kennenlernren bereits alle Sicherheitskräfte im internationalen Service Team (IST) gefragt, als die Alarmmeldung reinkam, dass sich ein Bus überschlagen habe und es viele Verletzte gebe.

Pressespiegel

https://kinzig.news/1445/pfadfinder-aus-bad-soden-salmuenster-im-international-service-team

 

Die Situation stellte sich wie folgt dar: Im Base-Camp Delta auf dem Nationalen Zeltplatz der Boy Scouts of America, dem über 283 qkm großen Summit Bechtel Reserve bei Mount Hope in West Virginia, kam ein vollbesetzter Bus vom Weg ab und und stürzte etwa 10 Meter tief einen Hang hinunter und überschlug sich, vermutlich mehrfach. 86 Menschen wurden dabei verletzt, 50 davon sehr schwer. Was für ein Drama noch vor der Eröffnung des 24. World Scout Jamboree, das alle 4 Jahre stattfindet. Überall lagen Verletzte herum, einige noch im Bus, manche auf dem Weg oder im Gelände verstreut. Blut und Leid überall.
Glücklicherweise nur eine Übung, der örtlichen, nationalen und internationalen Rettungskräfte für das 14-tägige Großzeltlager. In den USA wird dies nicht zu Unrecht 'Drill' genannt wie Darsteller und Helfer schnell feststellen mussten.

Mitten unter den Einsatzkräften befand sich auch ein Feuerwehrmann aus Bad Soden-Salmünster: Frank Seidl ist als Teil des Internationalen Service Teams (IST) als Pfadfinder und Rettungssanitäter im Team "Rescue EMS" (Rettung, Emergency Medical Service) eingeteilt, in der etwa 50 Rettungssanitäter, EMTs, Paramedics oder Ärzte aus aller Welt mitwirken. Es gelten die Gesundheitsstandards und -vorschriften des Staates West Virginia.

Planmäßig wurden die notwendigen Strukturen gemäß des National Incident Management Systems (NIMS) gebildet. Das System musste jede Rettungskraft vorher in Online-Kursen und mit Zertifikat von Homeland Security lernen. Der "Massenanfall von Verletzten" (in Deutschland MANV genannt) wurde nach und nach abgearbeitet. Dabei wurden die Patienten zuerst gesichtet und in Kategorien nach Schweregrad eingeteilt (Triage). Die schwer verletzten Personen (rot) wurden zur Erstbehandlung und zum Abtransport in umliegende Medizinstationen bereitgestellt, anschließend die "gelben", weniger schwer Verletzten.

Am "Drill" nahmen nicht nur das Rescue EMS-Team teil, sondern auch die Medicals aus dem Jamboree Health Center, die Firefighters Mount Hope, Security Stewards, Ranger und das Militär. Insgesamt stehen für die medizinische und Notfallversorgung in der großen Zeltstadt in den nächsten 14 Tagen zahlreiche Einheiten und Ressourcen zur Verfügung. Beispielhaft seien genannt: die Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen, ein Rettungsdienst (Jan Care) mit mindestens fünf Rettungswagen, zwei Rettungshubschrauber und das Militär mit 30 FLA (Field Ambulances - Schichtbesetzung mit je 2-3 Personen, d.h. mehr als 120 Militär-Sanitäter / EMTs / Paramedics der US Army) und zwei Black Hawk-Hubschrauber mit Rettungsausstattung.

Die Einheiten arbeiteten schon bei der Übung Hand in Hand.  Das Kopfende gab jeweils das Kommando an der Trage. So gab z.B. auch mal ein Feuerwehrmann aus Bad Soden-Salmünster Kommandos an Angehörige der US Army.

Am Vormittag gab es bereits Gelegenheit, die Ressourcen der verschiedenen Rettungseinheiten anzuschauen und bereits Kontakt zu den Personen aufzunehmen. Die Zusammenarbeit beim Drill, bei 32 Grad Celsius, gelang reibungslos. Ruhig, strukturiert und zielgerichtet wurde dieser Massenanfall an Verletzten (MANV) abgearbeitet und die Kommandostruktur des National Incident Management Systems (NIMS) konsequent angewandt. Nach etwa zwei Stunden wurde die Übung erfolgreich und mit Erkenntnissen zur Verbesserung abgeschlossen. 

Erschwerend, aber souverän gelöst war, dass bei der Hitze zwischen Drill und Realfall unterschieden werden müsste. Zusätzlich wurden schnell für Helfer und 'Opfer' Schatten und Wasser zur Verfügung gestellt.

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