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Ortsgeschichte Ahl

 

Chronik_Ahl_-_Ahl_mit_Kirche_und_Alter_Schule_um_1935 

 

Ahl ist heute ein schmuckes Dörfchen an der Deutschen Märchenstraße mit Bürgerhaus, einem Brunnen, Stausee, Blockhaus, Mariengrotte und viel Spessartwald. Durch die Dorferneuerung in den letzten Jahren wurde das Dorf nicht nur um einen Kreisel im Oberdorf reicher, sondern viele Wege, Ecken und Winkel konnten herausgeputzt werden.

Von der Reichs- und Handelsstraße über die vielbefahrene Bundesstraße zur Kreisstraße: Der Durchgangsverkehr durch Ahl nahm durch die Erweiterung der Autobahn 66 1994 erholsam ab. Die Autobahn endete zuvor viele Jahre direkt vor dem Dorf und der Verkehr floss hindurch. Freitagnachmittags staute es sich allerdings von den Ampeln in Schlüchtern und Steinau zurück bis auf die Autobahn, nicht selten bis zur Abfahrt Salmünster. Ruhe kehrte also ins Dorf und man konnte die Durchgangsstraße Leipziger Straße betreten und befahren, ohne lange auf eine kleine Lücke warten zu müssen. Die Fußgängerampel musste jetzt nicht mehr so häufig benutzt werden.

 

Zur Dorfchronik von Ahl

  

Die Straße prägte das Dorf Ahl und so fand diese auch jeweils die Dorfgeschichte in den Feuerwehrfestschriften 1975, 1985 und 1995 einleitend Erwähnung:

 

Aus der Festschrift 1975 (Gerhard Stock, Bad Soden):

Ahl an der Reichsstraße Frankfurt - Leipzig

 

Wie schon die Überschrift besagt, spielt die alte Reichsstraße (B 40) eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Dorfes. Wieviele Millionen Menschen mögen schon im Laufe der Jahrhunderte durch dieses Dorf gezogen sein? Man hat es in Ahl nicht notiert, so wie es auch die Großen der Weltgeschichte nicht für nötig befanden, Ahl in ihren Reiseberichten zu erwähnen. Aber dennoch können wir uns rühmen, wie viele andere Städte und Dörfer "an der Straße", dass ungezählte bekannte Persönlichkeiten, Kaiser, Könige, kirchliche und weltliche Fürsten, Heerführer, Maler, Dichter, Musiker und Politiker unser Dorf durchzogen haben.

 

Aus der Festschrift 1995 (Ewald Wolf, Ahl):

Ahl – ein Dorf an des „Reiches Straße“

 

Die bis Ende 1994 stark befahrene B 40 geht mitten durch unser Dorf. Das Verkehrsaufkommen wurde immer größer, auch bedingt durch die Öffnung der Grenze [Anmerkung: deutsch-deutsche Grenze 1989/90]. Gleichzeitig wuchsen die Gefahren durch den Verkehr (Schwerlastverkehr) und die Belästigungen durch Lärm, Staub und Abgase. Dies hat sich seit der Fertigstellung des Autobahnabschnittes Ahl-Distelrasen der A 66 erheblich verbessert.

Aber mit dem Problem der Lage unseres Dorfes an einer belebten Straße hatten sich unsere Vorfahren über Jahrhunderte hinweg auseinanderzusetzen. Denn Ahl lag schon immer an der Durchgangsstraße zwischen Frankfurt und Leipzig, des "Reiches Straße". Nur waren die Verhältnisse anders, aber die Sorgen und Nöte gewiss größer. Wieviele Menschen mögen im Laufe der Jahrhunderte durch unser Dorf gezogen sein? Gewöhnliche Reisende, hochgestellte Persönlichkeiten, aber auch immer wieder Soldaten, Soldaten, Soldaten. Wieviel Sorgen und Leid mögen die durchziehenden Heere im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) oder in den napoleonischen Kriegen (1805-1813) durch Einquartierungen und Plünderungen hinterlassen haben? Niemand hat es in Ahl für nötig gehalten, darüber etwas aufzuschreiben. Ein mahnendes Beispiel aber ist das Nachbardorf Auerbach (ehemals dort gelegen, wo heute die Sperrmauer des Kinzigstausees ist): Im Dreißigjährigen Krieg starb die Bevölkerung durch Pest und Kriegswirren aus.

 

Erste Erwähnung 1326 - Hier ist was los, "Alda"!

Die erste Erwähnung fand Ahl im Jahre 1326 als "Alda" in einer Urkunde, in der der Edelknecht Eckart Ruschen einen Hof, den Sanders Hof, an Konrad Schubern verkaufte. Der erwähnte Hof ging später in das Eigentum der Familie Gärtner und Familie Walter über. Außer dem erstgenannten Gut spielten noch zwei weitere Höfe in Ahl eine Rolle, und zwar der Hof des Hen Elsasser, urkundlich 1516 erwähnt, später im Besitz der Familie Ellenbrand, heute im Besitz Wolf, sowie der Hof, in dem der Justitialrat Scheuch 1877 mit dem Wermutanbau begann und ihn auch an Ort und Stelle in der Mühle gegenüber seinem Hof verarbeitete. Es handelt sich hier um den späteren Hof Pachten, heute im Besitz der Familie Gebhard.

Als Territorialherren galten seit Erwähnung des Dorfes, mit nur kurzen Unterbrechnungen bis 1540, die Herren von Hutten. Im Jahr 1540 veräußerten die Herren von Hutten Ahl als Teil ihres Fuldischen Lehens zur Hälfte an den Erzbischof von Mainz. Das Erzbistum Mainz kam durch Veräußerung nach und nach in den Besitz von 4/5 des Dorfes. Bei jedem Regentenwechsel ließen sich die nunmehr drei Lehensherren Fulda, Mainz und von Hutten auf dem Rathaus zu Salmünster von ihren Untertanen huldigen.

Im 17. Jahrhundert hatte das Dorf "an der Straße", vor allem im Gefolge des 30-jährigen Krieges, viele Unbillen zu ertragen. Durch Plünderungen, Raub, Mord und Pest wurde die Bevölkerung des Dorfes reduziert, so dass bei einer Huldigung im Jahre 1635 nur noch 35 Männer im Rathaus von Salmünster erscheinen konnten. Hierbei handelte es sich um die letzten noch lebenden Bürger der Gemeinde Salmünster, Soden und Ahl.

 

„Mordsstimmung“ in Ahl 

In das 17. Jahrhundert fällt auch eine "Übertat von Zigeunern zu Ahl", die Pater D. Fuchs in der Zeitschrift "Unsere Heimat': Nr. 17, Jg. 1936 beschreibt:

 

"In einem der alten Totenbücher der Pfarrei Salmünster findet sich folgender Eintrag: 'Am Montag, den 18. Februar 1686, ist Adam Hummel, Mitnachbar und Wirt zu Ahl, von einem Zigeuner freventlich und meuchelmörderischer Weise mit einer Pirschbüchse ins Hinterhaupt geschossen worden. Der gute, ehrliche und aufrichtige Mann hat bald nach empfangenem Schuss keine Empfindungen mehr gehabt. Zwar bis selbigen Abend um sieben Uhr noch gelebt, aber kein Lebenszeichen mehr von sich geben können. Dessen Seele wolle der gütige Gott in jenem Leben trösten .Amen.'

 

Über die ruchlose Tat, die die ganze Gegend lange Zeit in Aufregung versetzt hat, wird in einem Aktenstück des Salmünsterer Rathauses Näheres berichtet:

 

„Es war ein Trupp Zigeuner von ungefähr 30 Personen, Männer, Weiber und Kinder, acht Pferden, einigen Spionenhunden und zwei Windhunden. Ihr Hauptmann, von mittelmäßiger, schlanker Gestalt und einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, hatte langes, schwarzes Haar und einen schwarzen, kräftigen Knebelbart. Vor den anderen Zigeunern zeichnete er sich aus durch seine Kleidung. Er trug ein buntes, seidenes Kamisol. (Joppe). Darüber einen weiten Pelzrock von braunem Stoff, der mit silbernen Knöpfen besetzt war. Aus demselben Stoff bestand sein Mantel. Dieser, wie auch der Hut, war mit breiten, silbernen Galaunen (Borten, Tressen) verziert. Er ritt einen schönen, starken Grauschimmel und führte ein spanisches Rohr (wohl als Reitgerte). Ein anderer von den Männern wurde der Fourier geheißen. Er war ein großer, langer und starker Kerl mit einer harten und groben Sprache. Er trug einen grünen Rock. Die Männer, alle gut gekleidet, waren wohl beritten und mit einer oder zwei Pirschbüchsen versehen. Freitags, vor der schrecklichen Tat, am 15. Februar, war die Zigeunerbande auf der Frankfurterstraße von Aufenau oder Orb her zuerst bis zum Untertor von Salmünster gekommen. Der Hauptmann begehrte mit seiner Truppe in die Stadt einzuziehen. Als ihm aber solches von der Torwacht nicht gestattet wurde, fing er an zu schimpfen und zu drohen, er werde diesen Affront (die herausfordernde Verweigerung) noch mit einem oder anderen Tod zu rächen suchen. Als bei diesem Auftritt etliche Bürger hinzugelaufen kamen und das fremde Gesindel des Weges wiesen, hat sich der Trupp durch die Hinterstadt (Straße außerhalb der Stadtmauer) auf Steinau zu weiterbegeben. So kamen sie zuerst nach dem Dörfchen Ahl, wo sie logieren wollten. Die Ahler aber wiesen sie zuerst gütlich ab, sie möchten weiterziehen. Als das fremde Volk sich nicht dazu verstand, wurde es von den Männern mit Gewalt hinausgetrieben. Dabei erhielt der Wirt Hummel drei Hiebe, einen links unter dem Auge, einen am Unterkiefer und einen dritten über den linken Daumen. Nach der Ausweisung scheinen die Zigeuner sich oberhalb des Dorfes bis zum Montag gelagert zu haben. Als nun an diesem Tage eine Anzahl Bewohner bei der Quelle stand, die sich links von der Landstraße befindet - es war zwischen ein und zwei Uhr nachmittags - kommt auf Befehl des Hauptmanns: "Fourier, schießt zu!" ein Schuss aus den Hecken rechts von der Straße, hundert und etliche dreißig Gäng (welche der Schultheiß von Salmünster gemessen) und trifft mitten aus dem Haufen den Wirt Hummel.

Die grausige Tötung des bekannten und geachteten Mannes verbreitete sich schnell wie ein Lauffeuer im ganzen Amt Salmünster. Man setzte dem flüchtigen Zigeunervolk nach und verfolgte es bis nach Burgsinn, drei Meilen weit. Weil die Verfolger aber zu Fuß waren, während die Zigeuner zu Pferde ritten, konnten nur zwei Weiber und zwei Kinder aufgegriffen und nach Salmünster in Haft gebracht werden. Mehrere von den nachsetzenden Männern kamen erst am Mittwochabend von der Verfolgung zurück. Sie waren bis Langen-Protzelten am Main gewesen, wo sie erfuhren, die Zigeuner hätten vor zwölf Stunden Mitternacht sich über den Main setzen lassen.

Die beiden Frauen, von denen die eine verheiratet war, saßen inzwischen auf dem Zapulstein beim Niedertor im Gefängnis. Am 20. und 21. kamen sie zu Hausen, wo der Kurmainzische Amtmann wohnte, ins Verhör. Über den Tatbestand wurde ein Protokoll aufgenommen. Darin heißt es, außer dem vorhin angegebenen die beiden Verhafteten hätten noch ausgesagt:

"Der genannte Hauptmann heiße Rosenberger, sei verheiratet und habe vier Kinder. Er besitze fünf schöne Hauptpferde und drei Hunde, nämlich zwei Windspiele und einen Tiger (wohl eine getigerte Bulldogge). Er lasse sich Graf titulieren. Der Fourier, welcher der Täter gewesen, nenne sich Hans Christoffel."

Nach dem Verhör wird der Amtmann die Frauenspersonen mit den beiden Kindern bald wieder in Freiheit gesetzt haben, um sie nicht unnötigerweise verpflegen zu lassen.

An diese Tat erinnerte auch ein Gedenkstein, der sich oberhalbs Ahls in der Nähe der Dorfquelle befunden haben soll.“

 

Die Marienkirche

Als weitere Sehenswürdigkeit ist noch die Kirche zu nennen, die mit ihrer Inneneinrichtung als ein wirkliches Kleinod des Kinzigtales genannt werden kann. Sie wurde von Pater Pastor D. Fuchs im Jahre 1910 begonnen und von Pater Pastor F. Schumacher im Jahre 1913 als neubarocker Saalbau vollendet. In ihr befindet sich ein barocker Altar mit Kreuzigungsgruppe um 1720 - 30, der 1911 von der katholischen Gemeinde Ketten gestiftet wurde. Die Kanzel aus dem Jahr 1770 stammt aus Altenmittlau.

 

Wechselnde Herrschaftsverhältnisse

Die schon angedeuteten, ständig wechselnden Herrschaftsverhältnisse der Gemeinde Ahl spiegeln getreu die Geschichte unserer Heimat wieder.

So bemühte sich Fulda um 1734, die im Besitz von Mainz befindlichen 4/5 des Amtes Salmünster mit der Gemeinde Ahl zurückzukaufen. 1742 gelangte Fulda in den Besitz des Fünftels, das sich noch unter der Herrschaft deren von Hutten befand. Von 1802 bis 1806 gehörte es dem Fürstentum Fulda an, wurde von 1806 bis 1810 dem Departement Fulda zugeschlagen, um von 1810 bis 1813 dem Großherzogtum Frankfurt zugeordnet zu werden. Nach dem Zusammenbruch des Napoleonischen Reiches gehörte das Amt Salmünster noch dem Österreichischen Reich an und wurde 1816 nach dem Wiener Kongress dem Kurfürstentum Hessen zugeschlagen, dem es bis 1866 angehörte. Das Amt Salmünster wurde von 1821 bis 1830 in den Rang eines Kreises erhoben, der aber dann in den Kreis Schlüchtern aufging. Von 1866 bis 1945 gehörte Ahl Preußen an und wurde auf Beschluss der amerikanischen Militärbehörden dem Land Hessen zugeschlagen. Der Kreis Schlüchtern hatte Bestand bis zum 1.7.1974, bis er in den Main-Kinzig-Kreis aufging.

 

1605        126 Einwohner

1763        140 Einwohner

1837        335 Einwohner

1910        253 Einwohner

1939        279 Einwohner

1946        394 Einwohner

1955        388 Einwohner

1960        412 Einwohner

1969        512 Einwohner

1974        565 Einwohner

 

 

Aus: Festschrift Feuerwehr Ahl 1975

 

 

Bis zum 1. April 1972 war unser Dorf Ahl eine selbständige Gemeinde. Dann schloss man sich der Stadt Bad Soden an. Am 1. Juli 1974 wurden die beiden Städte Bad Soden und Salmünster durch Gesetz zu einer neuen Stadt Bad Soden- Salmünster zusammengeschlossen.

Die Gesamtstadt hatte Ende 1994 eine Flächengröße von 5860 ha und 14 025 Einwohner. Auf Ahl entfielen 335 ha und 706 Einwohner, davon waren 368 männlich und 338 weiblich.

 

Aus der Festschrift der Feuerwehr Ahl 1995

 

 

Die Dorfchronik von Ahl

 

1326

Ah1 wird erstmals urkundlich erwähnt: "Alda". Der Edelknecht Eckart Ruschen verkauft in „Alda" einen Hof (Gärtner/Walter) an Konrad Schubern.

 

1390/1438

Die Herren von Hutten, das damals mächtigste Adelsgeschlecht in hiesiger Gegend, erwerben vom Hochstift Fulda die Burg Stolzenberg, Soden und das Gericht Salmünster, zu dem auch Ahl gehört.

 

1445

Hans von Hutten erhebt den Zehnten von allen "Neugerothen" und "Neuländern" um Ahl (Neuling).

 

1516

Der Hof von Hen Elsasser (Ellenbrand/Wolf) wird urkundlich erwähnt.

 

1529

Die Männer aus allen Orten, die den Herren von Hutten gehören, leisten den Brüdern Ludwig und Ulrich von Hutten den "Herren- und Erbhuldigungseid".

 

1540

Die Herren von Hutten verkaufen den größten Teil der Herrschaft Salmünster für 26 000 Gulden an den Kurfür sten und Erzbischof von Mainz, Albrecht von Brandenburg. Ahl kommt zunächst zur Hälfte zu Mainz. Später veräußerten die von Hutten noch mehr von Salmünster, Soden und Ahl, so dass Mainz schließlich 4/5, die Herren von Hutten noch 1/5 besaßen.

 

1593

Die Pest wütet in Ahl.

 

1605

Ahl zählt 22 Familien mit 126 Einwohnern. Seit dem Jahre 1529 kommen folgende Familiennamen bis heute vor: Hummel, Jäckel und Schmidt. Seit 1605 noch Walter und Wiederspahn.

 

1618-1648

Im Dreißigjährigen Krieg ziehen viele Kriegsvölker über die "Straße des Reiches" im Kinzigtal durch Ahl. Die Bevölkerung leidet unter Einquartierungen, Plünderungen, Verwüstungen, Pest und Hungersnot.

 

1635

Bei der Erbhuldigung an den Fürstabt Joachim von Fulda am 20. Juli auf dem Rathaus in Salmünster erscheinen die noch lebenden Bürger und Untertanen von Salmünster, Soden und Ahl: "in allem 38 Mann stark" .

 

1635

Das Dorf Auerbach zwischen Steinau und Ahl wird wüst (Pest).

 

1650

Die aus Gelnhausen vertriebenen Franziskanermönche lassen sich in Salmünster nieder. Sie üben auch die Seelsorge in Ahl aus.

 

1686

Der Wirt Adam Hummel wird von Zigeunern erschossen.

 

1734

Das Amt Salmünster, zu dem auch Ahl gehört, gelangt ganz vom Erzbistum Mainz an das Hochstift Fulda. Die Huldigung erfolgt 1736.

 

1742

Zur Abwendung von Seuchen wird in der Pfarrei Salmünster (mit Ahl) ein "Verlobter Tag" eingeführt. (20. Januar, Tag des Hl. Sebastian).

 

1756-1763

Siebenjähriger Krieg . Wieder leidet die Bevölkerung Not durch Einquartierungen, Proviantlieferungen und plündernde Soldaten.

 

1763

Ahl hat 140 Einwohner.

 

1790

Der Fürstbischof von Fu1da, Adalbert III von Harstall, prüft die wirtschaftliche Lage seiner Untertanen. Bei Ahl heißt die Eintragung: "ohngefehr 34, teils Bauern, teils Hüttner. Sehr arm und verschuldet bis auf etliche Bauern".

 

1791

Durch eine Seuche wird in Salmünster, Soden und Ahl das gesamte Rindvieh hinweggerafft.

 

1806-1813

Unsere Heimat kommt unter französische Herrschaft. In den napoleonischen Kriegen ziehen die verschiedensten Kriegsvölker durch das Kinzigtal. Erneut leidet die Bevölkerung unter den Kriegswirren.

 

1808

Räuberbanden treiben verstärkt ihr Unwesen. In unserer Gegend ist besonders die Vogelsberger Räuberbande gefürchtet. Sie plündern den Johannes Flach in Ahl aus. Zwischen Steinau und Ahl (im Steinauer Wald) werden 5 Handelsleute, die mit einer "Chaise" aus Gelnhausen kommen, von Straßenräubern überfallen und ausgeplündert.

 

1810

Die Fürstentümer Hanau und Fulda kommen zum Großherzogturn Frankfurt, das Napoleon neu gebildet hat.

 

1816

Das Distriktamt Salmünster wird kurhessisch, nachdem es einige Zeit unter österreichischer Verwaltung stand.

 

1830

Ahl kommt mit Salmünster zum Kreis Schlüchtern in der Provinz Hanau.

 

1837

Ahl hat 335 Einwohner.

 

1866

Unsere Heimat kommt zum Königreich Preußen.

 

1876-1912

Lehrer Anler (Schule Ahl)

 

1877

Justizrat Scheuch beginnt auf seinem Hofgut (Gebhardt) Wermut anzubauen und zu verarbeiten.

 

1890

P. Maximilian Kirchner stirbt bei einem Versehgang in Ahl. Zum Gedenken wird ein Kreuz errichtet (B 40).

 

1910-1913

Bau der Marienkapelle in Ahl. Die Katholiken von Ahl gingen früher in Salmünster zur Kirche. Auch die Toten wurden in Salmünster begraben.

 

1912-1933

Lehrer Josef Weigand.

 

1912-1945

Bürgermeister Wendelin Hummel.

 

1913

Bau des Spritzenhauses (später ehemaliges Wohnhaus Kilian Noll).

 

1920

Bau der Wasserleitung.

 

1927

Umbau der Schule. 33 Schüler besuchen die Volksschule, 15 Knaben, 18 Mädchen.

 

1932

Pfadfinderstamm (Georgspfadfinder) wird in Salmünster und Ahl gegründet.

 

1935

Freiwillige Feuerwehr Ahl wird gegründet.

 

1934-1946

Lehrer Theo Botthof.

 

1939

Ahl hat 279 Einwohner. 35 Schüler besuchen die Volksschule.

 

1945

Sieben unbekannte Soldaten einer Strafkompanie werden in Ahl von der SS erschossen. Beim Einmarsch der Amerikaner wird ein amerikanischer Soldat getötet. Daraufhin soll Ahl zerstört werden. Durch intensives Bitten und durch die Fürsprache des englischen kriegsgefangenen Majors Geoffrey Bedding wird die drohende Zerstörung abgewendet (1. April).

Der Landkreis Schlüchtern wird auf Beschluss der amerikanischen Militärregierung dem neu gebildeten Land Hessen angegliedert.

 

1945-1952

Bürgermeister Johann Amberg.

 

1946

Feierliches Gelöbnis, den 1. April zur Erinnerung an die Errettung

Ahls vor der Zerstörung als "Verlobten Tag" alljährlich zu begehen.

Ahl hat 394 Einwohner. In die Volksschule gehen 70 Schüler, 38 Knaben

und 32 Mädchen. Beginn der Flurbereinigung (Umlegung).

 

1946-1955

Lehrer Wilhelm Harnischfeger.

 

1950

Beginn der Kanalisation und des Ausbaus der B 40, Bau der Schulstraße

und Brunnenstraße.

 

1952

Einweihung des neuen Sportplatzes an der Brunnenstraße.

 

1952-1972

Bürgermeister August Amberg.

 

1956-1964

Lehrer Ernst Bleise.

 

1968-1975

Lehrer Josef Noll (letzter Lehrer der Grundschule in Ahl).

 

1972

Die Gemeinde Ahl schließt sich freiwillig der Stadt Bad Soden an.

 

1973

Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in der Schulstraße. Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF).

 

1974

Die Städte Bad Soden und Salmünster werden durch Gesetz der Hessischen Landesregierung zur Stadt Bad Soden-Salmünster zusammengeschlossen. Ahl hat 565 Einwohner. Bebauung in südöstlicher Richtung (Heideberg). Der Main-Kinzig-Kreis wird aus den Kreisen Hanau, Gelnhausen, Schlüchtern und der Stadt Hanau gebildet.

 

1975

Schließung der Volksschule Ahl. Die Kinder besuchen die Henry-Hamischfeger-Schule in Salmünster.

 

1975-1988

Bau des Kinzig-Staudammes (Größe des Stausees: 70 ha, Hochwasserrückhaltung, Stromerzeugung, Freizeitnutzung).

 

1976-1979

Große Renovierung der Kirche.

 

1977-1993

Ortsvorsteher Ewald Wolf.

 

1977

Umbau der Schule zum "Haus der Vereine".

 

1978

1. Hutzelfeuer in Ahl, Pater Ludwig Böhm OFM, Pfadfinder

 

1979-1980
Bau des Blockhauses.

 

1980

Ahl hat 653 Einwohner.

 

1983

1. Dorffest.

 

1984

1. Backhausfest.

 

1985-1987

Bau der Mariengrotte unter Pater Ludwig Böhm (gestorben 1988).

Besondere Wallfahrtstage sind der Pfingsmontag und der 15. August (Maria Himmelfahrt).

 

1985-1986

Sanierung der Straße am Hang.

 

1986

Bau des Radweges Ahl-Salmünster,

 

1988

Einbau einer Kirchturmuhr zum 75. Kirchweihfest.

 

1990

Ahl hat 671 Einwohner.

 

1992

Einweihung des neuen Sportplatzes. Bau des Spielplatzes an der Schule. Erneute Renovierung der Kirche, Einbau einer Empore.

 

1993

Ortsvorsteherin Martina Kulke. Bau des Regenüberlaufbeckens in der Erlesbachstraße, Neuverlegung der Kanalisation in Teilstraßen des Unterdorfes.

 

1994

Einweihung des Wendelinus-Bildstockes am Backhaus. Eröffnung des Autobahnabschnittes Ahl-Distelrasen der A 66 am 16. Dezember mit großem Straßenfest in Ahl.

 

1995

Verleihung der Ehrenbürgerrechte an den "Retter von Ahl", Herrn Major a.D. Geoffry Bedding (Neuseeland), und Einweihung der Brunnenanlage anlässlich des 50. Jahrestages der Errettung Ahls vor der Zerstörung.

Baubeginn des neuen Feuerwehrhauses.

 

Aus der Festschrift von 1995 (Ewald Wolf)

 

Quellen:

Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Ahl 1995 (Autor: Ewald Wolf, Ahl)
Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Ahl 1985
Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Ahl 1975 (Autor: Gerhard Stock, Bad Soden)

 

Abschrift & Zusammenstellung: Frank L. Seidl (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster)

 

Stand: 13.07.2011