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Aus der Geschichte des Huttischen Grundes

 

Schäumend eilt das lustig plätschernde Wasser der Salz vom hohen Vogelsberg kommend über bemooste Steine durch den tief in die Basaltdecke eingerissenen Rabensteiner Grund. Nach Verlassen des engen Grundes tritt es in eine Talebene ein, die voller landschaftlicher Reize, von allen Seiten gegen die rauhen Winde geschützt ist und von Süden her der Sonne freien Zutritt gewährt. Hier liegen dicht beieinander in dem klimatisch begünstigten Gebiet des Huttischen Grundes die Dörfer Eckardroth, Romsthal und Wahlert. längst sind die Hänge nicht mehr nur von Getreide- und Maisfeldern bedeckt, vielmehr erstrecken sich vor allem in Eckardroth und Wahlert dort Baugebiete mit vielen neuen Eigenheimen.

Als Ortsteile der Kurstadt Bad Soden-Salmünster mit ihren insgesamt elf Stadtteilen sind die Dörfer bevorzugte Wohngebiete, gestatten sie doch dem motorisierten Bewohner nach nur wenigen Minuten Fahrt den Genuss der Annehmlichkeiten des Heilbades und über die Bahn oder Autobahn den Anschluss an die Metropolen.

Obwohl auf keiner Landkarte zu finden, ist der Name Huttischer Grund oder Huttengrund weithin bekannt. Vereine, deren Mitglieder sich aus den drei Ortschaften rekrutieren, tragen diese Bezeichnung. Seinen Namen verdankt dieser Landstrich den Herren von Hutten. Der Talabschnitt gehörte ihnen durch Jahrhunderte und stand ihnen noch bis in die Neuzeit als Patrimonialgericht zu. Schon im 14. Jahrhundert ist von den drei Dörfern die Rede. Wahlert wurde als -Walderode- im Jahre 1326 erstmals urkundlich erwähnt, Eckardroth taucht genau 30 Jahre später als - Eckharterode- erstmals auf, und Romsthal wurde im Jahre 1365 als - Ramstal- erstmals genannt.

Zu dieser Zeit gehörten die drei Orte und das wüst gewordene - Hiefen- zwischen Soden und Romsthal zur Burg Stolzenberg und dem Reichsgericht Salmünster. Damit war die Gegend Eigentum des Stiftes Fulda. Die Brüder Frowin und Friedrich von Hutten Stolzenberg erhieiten die Burg Stolzenberg mit Zubehör als Lehen und wurden im Jahre 1332 zu Burgmannen bestellt. Wiederholt war das Stift gezwungen, die Güter zu verpfänden. Die von Hutten lösten die Pfandschaft ein und verkauften eine n Teil der Besitzungen an Kurmainz. Mehrfach wechselten die Besitzverhältnisse, die drei Dörfer blieben jedoch offenbar stets in den Händen derer von Hutten. Diese wohnten aber schließlich nicht mehr dort, sondern ließen den Huttischen Grund durch Amtmänner verwalten. Von einigen ist überliefert, dass unter ihnen die Einwohner die drückendste Leibeigenschaft erdulden mussten. Der Pfosten, an den die Bauern beim Auspeitschen gefesselt wurden, soll noch lange an einem Haus in Eckardroth zu sehen gewesen sein.

An schaurige Ereignisse erinnert noch heute der Flurname – Henkershecke -, wo der Galgen gestanden haben soll.

Schwere Leiden musste die Bevölkerung im 30jährigen Krieg erdulden. Wiederholt flüchteten die Bewohner in das Teufelsloch bei Wahlert, wo sie Hab und Gut vor dem Zugriff der wilden Horden schützten. In dieser Zeit wurde auch das Dorf Hiefen zerstört, an das noch der Flurname – Hiefenwald - erinnert.

Um das Jahr 1800 verwaltete der Amtmann Kees die Herrschaft Romsthal. Er bot den Räuberbanden, die damals Deutschland unsicher machten, gegen hohe Geldsummen und Beuteanteile Unterschlupf. Auch der Schinderhannes soll wiederholt hier Unterkommen gesucht und Raubzüge nach Oberhessen unternommen haben.

Der Huttische Grund verlor mit der Rheinbundakte seine Selbständigkeit. Den Herren von Hutten blieben aber ihre Hausbesitzungen, Wälder und Landgüter sowie Jagd- und Fischereirechte. Im Jahre 1904 wurden die huttischen Besitzungen an den polnischen Grafen Hutten-Czapski verkauft, der die Herrschaft Romsthal 15 Jahre später an die Freifrau von Stumm in Ramholz veräußerte. Eine Anzahl Äcker und Wiesen des Besitzes wurden in 1920 an Einwohner als Siedlungsland verkauft. Im Rahmen der Bodenreform wurden aus den einstigen Kühlmannsehen Pachtgütern drei Siedlungen geschaffen, die schließlich als Eigentum erworben wurden. Klein- und Kleinstbauern konnten durch Kauf von Ackern und Wiesen ihren Besitz vergrößern.

Das Herrenhaus ging nach dem Tode der Freifrau von Stumm in 1945 in den Besitz ihres Schwiegersohnes, des Staatssekretärs Dr. Richard von Kühlmann-Stumm und später (1948) an dessen Sohn, den Freiherrn Knut von Kühlmann-Stumm über. Benutzt wurde das Haus als Dienstwohnung für die Beamten der jeweiligen Besitzer und es befand sich dort Anfang der fünfziger Jahre die sogenannte Rentei. Heute [1990] ist das Herrenhaus Wohnsitz des Grafen von Roedern und seiner Familie. Conrad Graf von Roedern erwarb das Haus im Jahr 1972 und renovierte es von Grund auf, so dass es heute ein Schmuckstück im Herzen von Romsthal ist.

Genau gegenüber steht die Pfarrkirche, die für die Bewohner der drei Talgemeinden

sowie von Kerbersdorf der Mittelpunkt im katholischen Glauben ist. Das Längsschiff der Kirche mit einer Barockfassade, einem barockgeschwungenen Giebel und einem Dachreiterglockenturm wurde in den Jahren 1805/06 erbaut und dem heiligen Franziskus geweiht. Als Seelsorger kamen die Franziskanerpatres aus Salmünster, um die Gottesdienste zu halten. Fast genau hundert Jahre nach dem ersten Bauabschnitt (1905 bis 07) wurde das Querschiff aus weiß verfugten Basaltsteinen in Form eines Achtecks angebaut.

Woher die Namen der drei Gemeinden Romsthal, Eckardroth und Wahlert kommen, ist nicht überliefert. Sie sind aus Einzelsiedlungen entstanden und tragen wahrscheinlich die Namen des ersten Siedlers.

Seit 1924 haben die Dörfer elektrisches Licht. Am 1. Januar 1930 kamen sie zu dem Kreis Schlüchtern und seit dem 1. Jul i 1974 sind sie Stadtteile der Kurstadt Bad Soden-Salmünster im Main-Kinzig-Kreis.

 

 

Quelle: Chronik & Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Huttengrund 1990

Deren Quellen: „Bergwinkel-Chronik“, W. Präsent. / Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Gesangvereins „Einigkeit“ Eckardroth-Wahlert. / „Kirchen und Kapellen im Main-Kinzig-Kreis“ / „Zur Geschichte der Landpfarreien: Die Pfarrei Romsthal“. P. Stephan Hilpisch. / „Der Huttische Grund und seine Geschichte“. Josef Paul. / Aufzeichnungen über das Herrenhaus von Maria Jockel.

 

Abschrift und Zusammenstellung: Frank L. Seidl (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster)