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Pressedienst_FF_BSSPresse-Mitteilung / Bürger-Information vom 05.01.2012

Feuerwehr übte Eisrettung bei eisigen Temperaturen

Praxisübung der Feuerwehren Salmünster, Bad Soden und Mernes

Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius im Minus startet man den Sonntagmorgen am liebsten gemütlich und warm zuhause. Etwa 30 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aus Bad Soden, Salmünster FF_Salmuenster_Uebung_2012-001nd Mernes trotzten an diesem Tag der Kälte und übten die Abläufe einer Eisrettung. Denn im Realfall schauen Feuerwehrleute auch nicht auf Wetter und Temperatur, sondern sind einsatzbereit, sobald Hilfe gebraucht wird.

Eingeladen zur Eisrettungs-Übung hatte die Feuerwehr Salmünster mit ihrem Wehrführer Andreas Wenzel. Dieser erklärte zunächst theoretische Grundlagen zur Rettung, Gefahren und Vorgehensweise und die Notversorgung von unterkühlten Geretteten.

Aufgefrischt und trainiert wurden die Kenntnisse, wie eine Person von einer Eisfläche gerettet werden kann. Anschließend wurde die Praxis auf einer Eisfläche Richtung Aufenau eingeübt. Hier war eine überflutete Wiese zugefroren, ein idealer Ort für eine gefahrlose Praxisübung. Als Rettungsmittel wurden Steckleiterteile, die Drehleiter der Bad Sodener Wehr, eine Schleifkorbtrage und Leinen und Schlingen eingesetzt.

Ist jemand im Eis eingebrochen, so sind vor allem zwei Dinge besonders wichtig:  Schnelligkeit, denn je länger jemand der Nässe und Kälte ausgesetzt ist (im Eiswasser erschlaffen die Muskeln innerhalb weniger Minuten), umso lebensbedrohlicher wird der Zustand. NOTRUF 112 nicht vergessen! Eigensicherung, denn keinem nutzt ein Helfer, der selbst ins Eis einbricht und zusätzlich gerettet werden muss.

 

Der Tipp der Feuerwehr im Umgang mit Eisflächen:

1. Betreten Sie, Kinder oder Tiere Eisflächen nur, wenn sichergestellt ist, dass das Eis schon dick genug ist und trägt. Beachten Sie, dass es - besonders an Ab- und Zuläufen - dünne Stellen geben kann. Auch dunkle Stellen weisen darauf hin, dass das Eis dünn sein könnte. Haben Sie Zweifel, dass das Eis trägt, so vermeiden Sie das Betreten. Bitte erklären Sie das auch Ihren Kindern! 

2. Eisflächen sind glatt, hart und stellenweise scharfkantig. Passen Sie bitte auf, dass Sie sich bei den Winterfreuden nicht verletzen. Fallen Sie bitte nicht auf den Hinterkopf! Wenn etwas passiert, dann sofort den Notruf 112, um den Rettungsdienst zu alarmieren.

3. Sind Sie auf dem Eis und es knistert, knackt oder es kommt schwallweise Wasser auf die Oberfläche, so heißt es, das Eis schnell zu verlassen: Bestenfalls flach hinlegen (Gewicht auf größere Fläche verteilen), langsam und ohne ruckartige Bewegungen zum Ufer robben.

4. Sind Sie eingebrochen, so versuchen Sie sich am Rand der Bruchstelle festzuhalten und - wenn möglich - sich auf dickerem Eis herauszuziehen. Bricht das Eis weiter beim Versuch, darauf zu klettern, so arbeiten Sie sich langsam Richtung Ufer vor, indem Sie mit Ellenbogen oder Fäusten die Eisfläche zerschlagen, ggf. bis zum Ufer oder bis Sie darauf klettern können. Wenn möglich und Menschen in der Nähe sind, versuchen Sie, durch lautes Rufen auf sich und die Notsituation aufmerksam zu machen.

5. Ist jemand eingebrochen, so alarmieren Sie sofort über den Notruf 112 Rettungsdienst, Feuerwehr sowie die Spezialisten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) bzw. der Wasserwacht des DRK (Deutsches Rotes Kreuz). Denken Sie an die richtige Ortsangabe und - sofern genug Menschen vor Ort sind - organisieren Sie bitte einen Einweiser für die Rettungskräfte für die richtige Zufahrt zum Gewässer.

6. Starten Sie Rettungsversuche, sofern Sie sich nicht selbst gefährden: Nutzen Sie vorhandene Mittel zur Eigensicherung, wie Rettungsring, Schwimmweste, Seile. Nutzen Sie eine stabile Unterlage, die das Gewicht verteilt (Leiter, Bretter etc.). Verteilen Sie Ihr Gewicht beim Nähern an die Einbruchstelle (also nie aufrecht laufen, sondern sich flach liegend langsam vortasten) und reichen dem Eingebrochenen einem Gegenstand (Ast, Zaunpfahl o.ä.) zum Festhalten und Rausziehen.

7. Gerettete Personen langsam und vorsichtig aufwärmen (nasse Kleidung entfernen, in Decken/Rettungsdecke/Jacken einhüllen, in ein Fahrzeug oder in einen Raum bringen); Achtung: Gefahr des Kreislaufkollaps beim zu schnellen Temperaturwechsel; Nie mit Schnee abreiben, nie Alkohol oder heiße Getränke geben, besser ist lauwarmer Tee!

 

Und wenn doch etwas passiert, ist die Freiwillige Feuerwehr Bad Soden-Salmünster gerne da, um Menschen in Not zu helfen.

Weitere Infos zur Feuerwehr: www.feuerwehr-bss.de

  

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

 

 

Frank L. Seidl                            

Pressesprecher
Feuerwehr Bad Soden-Salmünster             
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Fotos: Feuerwehr Salmünster

 

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