Am Montagabend, 17. Juni 2024 wurden die Feuerwehren aus Ahl und Bad Soden um 19:10 Uhr zu einem Gartenhüttenbrand in Ahl alarmiert. Die Alarmübungswoche hat begonnen! Es wurde angenommen, dass der Anbau am Blockhaus Ahl am Waldrand brannte. Vorbereitete hatte die Alarmübung unter Leitung des Stv. Stadtbrandinspektors Frank Widmayr, Kay Hagenbach und Markus Koch. Übungsbeobachter war darüber hinaus Stadtbrandinspektor Jens Bannert.
Aus Ahl rückten das Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) und der Mannschaftstransportwagen (MTW) mit einer Mannschaftsstärke von etwa 15 Einsatzkräften aus. Aus Bad Soden kamen das Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16), die Drehleiter (DLK 23/12) und der Einsatzleitwagen (ELW 1), so dass auch eine Führungskomponente vor Ort war. Die Einsatzleitung übernahm Wehrführer und 2. Stv. Stadtbrandinspektor Frank Seidl, der Stv. Wehrführer Ahl Marcel Kloberdanz war der erste Gruppenführer vor Ort (TSF-W, MTW), der Stv. Wehrführer Bad Soden Florian Ringelmann koordinierte als Zugführer Bad Soden, weitere Fahrzeugführer waren Lukas Kirchner (ELW), Alexander Baumgardt (LF 20/16) und André Siemon (DLK 23/12). Als Rettungsdienst kam das DRK Steinau a.d.Str. (OV) mit einem RTW.
Die Nebelmaschine arbeitete sehr gut, so dass bei der Rauchentwicklung schon auf der Anfahrt offensichtlich war, dass es einen Brandeinsatz gab. Daher wurde ein Einsatz mit Bereitstellung befohlen, um bereits während der genaueren Lageerkundung der wirksame Löscheinsatz vorbereitet wurde. Bei der Erkundung kam bereits erste "Opfer" entgegen, eine Person mit Kopfverletzung entgegen, die aber von mindestens einer weiteren Person sprach. Sofort wurden mehrere Trupps, teilweise unter Atemschutz, zur Personensuche im Blockhaus und rund um das Gebäude, anschließend im angrenzenden Waldgebiet, eingesetzt. Dort wurde eine zweite, schwerverletzte Person gefunden, mittels Spineboard aus dem Waldstück gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Kurzzeitig war unklar, ob noch weitere Personen vermisst wurden, so dass die Personensuche weiterging, bevor wenige Minuten später verifiziert werden konnte, dass alle Personen gefunden und versorgt wurden.
Aufgrund der Gefahr der Brandausbreitung und der Atemgifte durch den Brandrauch, wurde parallel der Brand gelöscht. Die weitere Wasserversorgung - über die Löschwassertanks des TSF-W und des LF 20/16 hinaus - über den nächsten Unterflurhydrant und der Trocken-Steigleitung wurde gleich zu Beginn eingeleitet, musste aber nicht mehr aufgebaut werden. Als Verletztendarstellerinnen brillierten Petra Oliveri und Tanja Antoni.
Um 19:50 Uhr konnte nach "Feuer aus" und "alle personen gerettet" dann das Einsatz- bzw. Übungsende ausgerufen werden und es ging erst in die Nachbesprechung aller (Gesamtschau) und mit den Führungskräften (Führungsstruktur) vor dem Blockhaus und anschließend in den Rückbau und das Aufrüsten der Fahrzeuge. Am Feuerwehrhaus Ahl gab es dann für alle eingesetzten Einsatz- und Führungskräfte, Einsatzbeobachter und Mimen eine kühle Limo oder Apfelschorle und der Abend der ersten Alarmübung mündete in vielen Gesprächen unter den Einsatzkräften. So soll es sein.
Die Alarmübungen dienen in erster Linie dem Training von Einsatzsituationen unter Einsatzbedingungen. Aber sie haben noch zwei weitere anstrebenswerte Komponenten: Das Kennenlernen von Objekten im Einsatzgebiet (Ortskenntnis) und das gemeinsame Üben der Zusammenarbeit verschiedenener Einheiten. Gleichzeitig wird die Führungsstruktur mit Einheitsführer, Zugführer, Einsatzleiter, das Nutzen der Führungskomponente Einsatzleitwagen an der Einsatzstelle und die Koordination durch die Technische Einsatzleitung im TEL-Raum inkl. Einsatz der unterstützenden Systeme geübt.
Wir freuen uns auf die nächsten Übungen am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag oder Freitag ...
Fotos: Markus Koch, u.a. (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster, herzlichen Dank)
Feuerwehr Ahl rückt aus
Perfekt hergerichtete Verletztendarstellerinnen Tanja Antoni und Petra Oliveri
Übungsleiter Frank Widmayr
Fotos Markus Koch / Tanja Antoni: