Die Jugendfeuerwehr Ahl und die Jugendfeuerwehr Bad Soden besuchten am Freitag, 22. November 2024 zusammen die Berufsfeuerwehr Hanau. Berufsfeuerwehrmann Markus Germroth, auch aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Freigericht, führte die Kinder und Jugendlichen durch die moderne Feuerwache in Hanau-Lamboy.

Feuerwehr Hanau

Vieles erkannten die Jugendfeuerwehr-Mitglieder auch aus ihrem Feuerwehr-Alltag und konnten daran sehen, dass sie in der Nachwuchsabteilung für die Freiwillige Feuerwehr gut auf richtige Einsätze vorbereitet werden. Aber manche Dinge ließen die Jugendlichen natürlich staunen. So waren sie vom Berufsfeuerwehralltag ebenso fasziniert von so manchen Einsatzmitteln und Einrichtungen. Ein Highlight war natürlich der neue, bundesweit bisher einzigartige Löschroboter, der erst im Herbst der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Darauf ist auch das neue Fahrzeugdesign der Feuerwehr Hanau mit den Brüder Grimm (Jacob und Wilhelm, die in Hanau geboren wurden und ihre Kindheit in Steinau a.d.Str. verbrachten, bevor sie weiter nach Kassel zogen) zu sehen (Brüder Grimm – Wikipedia).

Den Kontakt kam über Jannik Germroth zustande, der öfter in Ahl ist und selbst Feuerwehrmann ist (vielen Dank!). Sein Vater Markus Germroth ging mit den 25 Gästen aus Bad Soden-Salmünster durch die gesamte, moderne und große Feuerwache. So konnten die Kinder und Jugendliche, die selbst schon in "Berufsfeuerwehr-Tagen" den Alltag einer Berufsfeuerwehr nachstellten, im Vergleich eine echte Berufsfeuerwehrwache anschauen. Und da gab es tatsächlich auch die Rutschstange mit dem "Sprungschacht", aber auch eine Küche mit Speiseraum, Unterrichtsräume, eine Einsatzzentrale (Fernmeldestelle), Ruheräume, aber auch ein Fitness- und ein Fernsehraum, mehrere Werkstätten und natürlich - das Herz jeder Feuerwehr - die Fahrzeughallen mit den vielen Feuerwehrfahrzeugen. In einem der vielen Flure kamen die JF-Mitglieder auch einer Schautafel mit vielen Knoten und Stichen vorbei und mussten feststellen: Die werden auch bei der Berufsfeuerwehr gebraucht! :-)

Sie erfuhren einiges über den Alltag bei der Berufsfeuerwehr Hanau. So gibt es immer 24-Stunden-Schichten von morgens um 7 Uhr bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr. Es gibt drei Schichten, d.h. also in der Regel 24 Stunden Dienst, 48 Stunden frei. Dienstbeginn ist vor 7 Uhr, damit die Übergabe, die Dienstübernahme und das Checken der Fahrzeuge für die Einsatzbereitschaft sichergestellt sind. Anschließend steht eine Stunde Dienstsport auf dem Programm. Nach dem Frühstück gibt es bis zum Mittag Ausbildungseinheiten und nach dem Mittagessen bis zum Abend stehen verschiedene Dienste der Wartung, Arbeiten in den Werkstätten, Einpflegen von Einsatzdaten, Dienst in der Einsatzzentrale, Pflege von Einsatzmitteln, Fahrzeugen und Haus & Gelände an. Im Winter gehe es manchmal schon frühmorgens los und alle Zufahrten müssen vom Schnee befreit werden, damit die Feuerwehr jederzeit gefahrlos ausrücken kann. Nach dem Abendessen steht in der Regel kein Dienst mehr auf dem Programm und man verbringt die Zeit individuell, bspw. beim Sport, beim Lernen oder einfach beim TV-Schauen oder gemeinsam. Das ist der Regelablauf, der natürlich immer mal wieder ungeplant durch Einsätze unterbrochen wird. 

Hanau hat um die 100.000 Einwohner/innen (je nachdem, ob vor oder nach dem Zensus gezählt ...) und daher bereits seit Jahren eine Berufsfeuerwehr neben den weiterhin Freiwilligen Feuerwehren in Hanau-Mitte, Großauheim, Klein-Auheim, Mittelbuchen, Steinheim, Wolfgang etc. Es gibt drei Wachabteilungen (Schichten), die mit etwa 12 Einsatzkräften regelmäßig besetzt sind. Bei Alarmstichworten, die mehr Einsatzkräfte benötigen oder in den Stadtteilen auch zum Wahren der Hilfsfrist, werden die Freiwilligen Feuerwehren dazualarmiert. Alarmiert wird die Berufsfeuerwehr Hanau - ebenso wie die Freiwilligen Feuerwehr im Kreis - von der Leitstelle Main-Kinzig in Gelnhausen. Das wird vermutlich auch erstmal so bleiben, wenn die Stadt Hanau ab 1.1.2026 "kreisfreie Stadt" wird, d.h. nicht mehr zum Main-Kinzig-Kreis gehören wird. An der weiterhin guten interkommunalen Zusammenarbeit der Feuerwehr wird sich sicher nichts ändern. 

Am Freitag des Besuchs hatte die Berufsfeuerwehr Hanau noch keinen Einsatz, die Feuerwehr Bad Soden und die Feuerwehr Ahl hatten bereits einen Einsatz ... ;-) Aber insgesamt hat Hanau natürlich deutlich mehr Einsätze als Bad Soden-Salmünster: Um die 1.000 Einsätze gibt es im Jahr, das sind im Durchschnitt etwa drei täglich.

Herzlichen Dank für die wirklich interessante Führung und die Möglichkeit, unsere nächste - und noch "kreisinterne" - Berufsfeuerwehr kennenzulernen. Vielleicht für den einen oder anderen aus der jetzigen Jugendfeuerwehr eine Überlegung wert, mal irgendwann selbst Berufsfeuerwehrfrau oder Berufsfeuerwehrmann zu werden. Warum denn nicht? - Aber schön auch in der Freiwilligen Feuerwehr geblieben, gell!

Fotos: Lukas Krack u.a. (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster, herzlichen Dank)

Raum der Technischen Einsatzleitung (TEL)

Ein paar davon kennen und können die JF-Mitglieder auch schon alle - meist perfekt, manchmal fast.

Und ... "Trommelwirbel" ... DA ist der Roboter:

Fotos Lukas Krack: