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  Pressedienst der Feuerwehr Bad Soden-Salmünster 

Presse-Mitteilung / Bürger-Information vom 05.06.2010

zur öffentlichen Information und mit der Bitte um Veröffentlichung durch Presse & Medien. Herzlichen Dank.
Weitergabe und Verwendung - auch Ausschnittweise - ansonsten nur nach Genehmigung erlaubt (Copyright).

 

Brände – Unfälle – Explosionen in Ahl - Stadtfeuerwehrtag

Feuerwehrwehren zeigten eindrucksvoll Ausschnitt aus ihren Aufgaben

Beim Stadtfeuerwehrtag der Bad Soden-Salmünsterer Brandschützer in Ahl zeigten verschiedene Ortsteilfeuerwehren gekonnt einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Einsatzrepertoire. Dabei gab es schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmter Person, brennende Fahrzeuge, einen Gefahrgut-Unfall und eine Höhenrettung zu sehen. Zudem wurde den Zuschauern demonstriert, was bei falschem Umgang mit brennendem Fett passiert: Fettexplosion.

Mit Sirenenalarm wurden die Schauübungen am Samstagmittag in Ahl eingeleitet. Statt einer beim Stadtfeuerwehrtag üblichen Alarmübung an einem Objekt, wollten die Ahler Brandschützer einmal neue Wege gehen und haben sich dazu entschlossen, kleinere Vorführungen der benachbarten Ortsteil-Feuerwehren direkt am Festzelt zu zeigen. Gruppenführerin Stephanie Dietrich hatte die Schauübungen gemeinsam mit ihren Zugführer- und Gruppenführerkollegen in Ahl überlegt und ein Konzept entwickelt, das mit den Wehrführern und Stellvertretern der jeweiligen Feuerwehren verfeinert wurde.

Mit ihrer lockeren und anschaulichen Art gelang es der Ahlerin Stephanie Dietrich sehr gut, die Geschehnisse der Einsatzkonstellationen zu moderieren und mit Hintergrundinformationen zu kommentieren. So hatten die Zuschauer nicht nur die Gelegenheit, einmal „ganz nah dran“ zu sein, sondern bekamen auch wertvolle Informationen, die beispielsweise erklärten, welche Gefahren bei den verschiedenen Einsätzen, für Betroffene als auch für die freiwilligen Feuerwehr-Einsatzkräfte bestehen.

 

Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person

Die Moderatorin, selbst Rettungsassistentin beim DRK, ließ gleich zu Beginn ihre Schwester Sandra in einem Fahrzeug „verunfallen“. Die Alarmmeldung lautete auf „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“, eine Nebelmaschine machte die Atmosphäre auf der Schulstraße, Ecke Auweg vor dem Festzelt noch realistischer. Die zuerst an der Einsatzstelle eingetroffene Besatzung eines Rettungswagens (RTW) des DRK-Kreisverbandes Gelnhausen nahm den Erstkontakt mit der „Verletzten“ auf, während die Einsatzkräfte der Feuerwehr Salmünster kurze Zeit später mit Rüstwagen und Tanklöschfahrzeug eintrafen. Nach der Lageerkundung und ersten Absprache des Einsatzleiters, Wehrführer Armin Wolf, mit dem Rettungsdienst, wurde sich für eine schonende Rettung entschieden, da vom Fahrzeug momentan keine weitere Gefahr ausging (kein Rauch, kein Brand, kein akutes Verschlimmern des Zustandes im Fahrzeug). Nach der Absicherung des Verkehrs nahmen die Einsatzkräfte hydraulisches Rettungsgerät vor, während gleichzeitig ein Trupp den sogenannten „Dreifach-Brandschutz“ mit Wasser, Schaum und Pulverlöscher sicherstellte. In enger Zusammenarbeit mit den Rettungsassistenten wurde zunächst das Fahrzeug stabilisiert, um unnötige Erschütterungen zu vermeiden. Eine Zugangsöffnung für den Rettungsdienst war die nächste Maßnahme, um die Patientin besser bis zur Rettung aus dem Fahrzeug betreuen und medizinisch versorgen zu können. Mit Rettungsschere und Spreizer wurde dann auch die Rettungsöffnung geschaffen, die Patientin wurde stets vom Rettungsdienst und Feuerwehrleuten betreut und jeder nächste Schritt wurde ihr mitgeteilt. Wichtig war auch, sie mit Decken vor Splittern etc. zu schützen, wenn die Scheiben entfernt wurden. Mittels Schaufeltrage wurde die geduldige „Verletzte“ dann möglichst wirbelsäulengerecht aus dem Fahrzeug gerettet. Außerhalb des Gefahrenbereiches wurde Sandra gründlich durchgecheckt und aufgrund des Verdachtes eine Beckenfraktur und weiterer Verletzungen auf eine Vakuummatratze gelagert. Die weitere „Behandlung“ erfolgte im Rettungswagen.

Um bei Verkehrsunfällen qualifiziert helfen zu können und die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst möglichst gut aufeinander abzustimmen, sind mehrere Einsatzkräfte der Stadt entsprechend ausgebildet: als Sanitäter der Feuerwehr, Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten durch ihre berufliche Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr oder beim Deutschen Roten Kreuz. Mehrere Feuerwehr-Einsatzkräfte stehen zudem zusätzlich als Voraushelfer bei medizinischen Notfällen in Bad Soden-Salmünster zur Verfügung.

 

Höhenrettung von der Drehleiter aus

Die Feuerwehren aus Bad Soden und Huttengrund sind mit Material zur Absturzsicherung ausgerüstet. Dieses kann für eine Höhenrettung, für Selbstrettung aus Höhen oder der Absturzsicherung bei Einsätzen an Abhängen oder auf Dächern oder anderen Höhen eingesetzt werden. Mehrere Einsatzkräfte aus der Gesamtstadt, u.a. auch aus Ahl, haben einen entsprechenden Lehrgang absolviert und üben regelmäßig.

In der Schauübung – moderiert durch Jürgen Heyer (Stellvertretender Wehrführer Huttengrund) – demonstrierten die Einsatzkräfte aus dem Huttengrund eine Rettung auf einem Kran, der mit der Drehleiter aus Bad Soden nachgestellt wurde. Dabei mussten alle paar Meter zur Eigensicherung die Halteseile neu befestigt werden.
Zum Abschluss zeigte der Feuerwehrmann noch die Selbstrettung, indem er sich aus dem Korb der Drehleiter aus etwa acht Metern Höhe abseilte und sicher und langsam unten au seinen Füßen landete.

 

Erneuter Verkehrsunfall – jetzt mit Gefahrgut

Erneut ereignete sich an der gleichen Ecke ein Verkehrsunfall. „Meine kleine Schwester fährt so schlecht, da hat sie gleich wieder einen Unfall gebaut“, kommentierte Stephanie Dietrich mit einem Augenzwinkern. Diesmal war der Rauch dichter und drang schon in den Fahrerraum ein, es war also eine schnelle Rettung aus dem Fahrzeug („Crash-Rettung“) angesagt, die ohne langes Zögern sofort und beherzt von Jürgen Heyer durchgeführt wurde. Problematisch war allerdings, dass die Gerettete – das war bei der Alarmmeldung bereits übermittelt worden – von einem Gefahrgut im Kofferraum erzählte, welches sie transportiert hatte. Es bestand der Verdacht, dass das Gefahrgut im Kofferraum sogar ausgetreten ist.

Entsprechend waren die Sicherheitsvorkehrungen groß. Nach der sogenannten GAMS-Regel (Gefahr erkennen, Abstand halten/Absichern, Menschenrettung, Spezialkräfte anfordern) wurde zunächst der Bereich großräumig (für die Schauübung natürlich nur kleinräumig, denn es standen nicht genug Ferngläser zur Verfügung …) abgesperrt. Bei der Menschenrettung ist bei unbekannten Gefahrstoffen darauf zu achten, dass sich die Einsatzkräfte nur kurz, mit möglichst komplett bedeckter Haut und unter Atemschutz zur Rettung am Objekt aufhalten. Die Feuerwehr Huttengrund stellte gleichzeitig mit ihrem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 10/6) auch den Dreifach-Brandschutz sowie hydraulische Geräte zur Verfügung.

Die Feuerwehr Bad Soden war unter Leitung von Wehrführer Frank Widmayr als Spezialeinheit für Gefahrgut-Unfälle mit Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16) und Gerätewagen-Logistik (GW-L) angerückt. Zwei Atemschutzgeräteträger wurden von vier weiteren Einsatzkräften in den schweren Chemieschutzanzug (CSA) „gesteckt“, während gleichzeitig ein Not-Dekon-Platz aufgebaut wurde. Die CSA-Einsatzkräfte öffneten den Kofferraum mit Brecheisen und Spreizer und fanden zwei als Gefahrgut gekennzeichnete, undichte Behältnisse vor. Diese wurden in einer Wanne geborgen und aus dem Gefahrenbereich gebracht. Die Atemschutzüberwachung muss bei CSA-Einsätzen immer bedenken, dass der Rückweg plus die Dekontamination mit in die Atemschutzzeit gerechnet werden muss. Mittels sechs Saugschläuchen und einer säurebeständigen Folie wurde ein kleiner Not-Dekon-Platz eingerichtet. Nacheinander wurden die CSA-Träger mit Wasser abgespritzt und beim Entkleiden wurde auf die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ geachtet, also die Trennung zwischen möglicherweise kontaminierter Kleidung und Ausrüstung und dem „sauberen“ Bereich. Eine „Kontaminationsverschleppung“ ist in solchen Fällen, auch bei Menschenrettung, unbedingt zu vermeiden.

 

Fahrzeugbrand – Hochdrucklöscheinrichtung gegen Tragkraftspritze mit Hohlstrahlrohr

In einem „Duell“ traten die Feuerwehren Kerbersdorf und Ahl mit ihren Tragkraftspritzenfahrzeugen (TSF) nicht direkt gegeneinander, aber mit verschiedenen Methoden gleichzeitig gegen zwei Fahrzeugbrände an.

Die Feuerwehr Kerbersdorf nahm unter Atemschutz ihr Hochdrucklöschgerät vor, kühlten den Auto-Vollbrand zunächst mit Wasser herunter und erstickten die restlichen Flammen anschließend mit Schaum. Das Fahrzeug war innerhalb relativ kurzer Zeit und mit nur 100 Litern Wasser (Tankfüllung der Hochdrucklöscheinrichtung) gelöscht. Das Gerät dient den TSF-Feuerwehren im Stadtgebiet (Ahl, Alsberg, Katholisch-Willenroth und Kerbersdorf) als Schnellangriff. Wasser kann während des Betriebes nachgefüllt und Schaummittel ohne weiteres zugeführt werden. Da das Wasser mit 170 bar Druck verstäubt wird, ist die Wärmebindung extrem gut. So wird auch mit wenig Wassereinsatz eine große Löschwirkung erzielt.

Die Ahler Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner führten im Vergleich dazu die Brandbekämpfung mittels externer Wasserversorgung (hier über einen Unterflurhydranten) über die Pumpe (Tragkraftspritze 8/8 – 800 Liter Förderleistung bei 8 bar Druck) und mit einem Hohlstrahlrohr vor. Die Einsatzkräfte aus Ahl hatten dementsprechend einen Zeitnachteil durch den Aufbau der Wasserversorgung. Mit dem Angriffstrupp unter Atemschutz war dann das Feuer sehr schnell abgelöscht. Zwischenzeitlich zuckten die Zuschauer – mit Sicherheitsabstand – immer wieder zusammen, da die brennenden Fahrzeuge entweder laut zischten oder knallten. Für Lacher sorgte es, als der brennende Kleinwagen mehrfach fast schon jämmerlich zum letzten Mal aufhupte, bis das Signal verstummte.

 

Fettexplosion – reale Gefahr in jeder Küche

In die Fußstapfen ihres Vaters Reinhold trat Stephanie Dietrich bei der Vorführung einer Fettexplosion. Brennt Fett, darf dieses unter keinen Umständen mit Wasser abgelöscht werden. Brennendes Fett ist so heiß, dass darauf spritzendes Wasser keine Kühlwirkung hat, sondern durch es durch die Reaktion zu einer heftigen Fettexplosion kommt. Diese Vorführung führt immer wieder zu Verwunderung. Auf nur wenig brennendes Fett wurde – aus großem Abstand mit einem Ziehdraht - ein Becher (0,2 Liter) Wasser geschüttet. Die Stichflamme war auch diesmal mehrere Meter hoch. Da keine Küche so hoch ist, würde diese an der Decke abprallen und den Personen im Raum entgegen schlagen, gegebenenfalls sogar noch in den Nachbarraum.
Pfannen oder Töpfe mit brennendem Fett sollte man – wenn noch möglich – luftdicht mit einem Deckel oder ähnlichem abdecken (Brand ersticken: Sauerstoff vorenthalten) oder das Behältnis aus dem Fenster werfen (wenn dies eine geringere Gefahr darstellt und vor allem keine anderen Menschen oder Güter gefährdet).

Hinweis: Löschdecken sind überwiegend zum Ersticken von brennender Kleidung an Menschen gedacht, nicht jedoch als Abdeckung für Behältnisse mit brennbaren Flüssigkeiten. Es besteht die Gefahr, dass sich die Decke vollsaugt und ebenfalls Feuer fängt.

Die Übungen wurden aufmerksam von Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde und Stellvertreter Andreas Wenzel beobachtet. Ebenso wie die zuschauende Bevölkerung halten sie Schauübungen für eine gute Variante, den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur die Arbeit der Feuerwehr zu zeigen, sondern auch, wichtige Sicherheitstipps zu geben.

Unter den beeindruckten Zuschauern war auch Bürgermeister Lothar Büttner, der sich hierzu auch das eine oder andere neu angeschaffte Gerät genauer erklären ließ.

 

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

 

gez. Frank L. Seidl                                

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Fotos: Frank L. Seidl (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster)