Am Samstag, 8. Juni 2013 fand in Biedenkopf (Kreis Marburg-Biedenkopf) die Verbandsversammlung des Nassauischen Feuerwehrverbandes statt. Der Main-Kinzig-Kreis war mit vollen 20 Delegierten anwesend. Aus dem Unterverband Schlüchtern waren delegiert: KBI a.D. Karl Noll (FF Huttengrund), Bernd Ulrich, Unterverbandsvorsitzender Bernd Schauberger (FF Niederzell), Matthias Hummel (FF Ahl) und Frank Seidl (FF Ahl / Salmünster).
Der Nassauische Feuerwehrverband versteht sich als Interessenvertretung und Sprachrohr der Kreisverbände der Feuerwehr zum Landesverband und in die Politik hinein. Er wurde 1872 gegründet und stellt auch Expertise zur Verfügung, bspw. in den Fachausschüssen der Feuerwehr, in dem sie als Mitglieder oder Vorsitzende beratend und leitend tätig sind, um gemeinsam handelnd einen wirksamen Brandschutz zu gewährleisen.
Trotz vieler Ausfälle aufgrund der Katastrophenschutz-Einsätze der Kreise im Osten des Landes, war die Versammlung mit 77 von 110 Delegierten beschlussfähig.
Kreisbrandinspektor Markus Busanni wurde in Abwesenheit (Kats-Einsatz) wieder einstimmig zum Stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt.
Verbandsvorsitzender Norbert Fischer (Friedrichsdorf) sprach sich in seinem Bericht eindeutig gegen Zwangszusammenlegungen von Feuerwehren im Rahmen des Kostendrucks der öffentlichen Haushalte aus. Das System habe sich bewährt und sollte nicht zur Disposition gestellt werden. Der Brandschutz der Feuerwehr gehöre zum elementaren Teil der Daseinsvorsorge, auch in schweren Haushaltszeiten. Eine starke Zusammenarbeit der Feuerwehren sei bereits Praxis. Eine zwangsweise Zusammenlegung mindere die Motivation der freiwilligen Einsatzkräfte und widerspreche auch dem Prinzip der Freiwilligkeit. Es gebe bereits gute Modelle, der Zusammenarbeit oder auch der Citywachen tagsüber.
Fischer forderte die Gemdeinden auf, die Feuerwehren im demographischen Wandel nicht allein zu lassen, sondern sie bezüglich des Personals zu fördern. So könnte die Tagesalarmbereitschaft aus der eigenen Verwaltung aufgestockt werden oder die Freiwilligen Feuerwehren von nicht typischen Feuerwehr-Notfällen entlastet werden.
Foto 2: Delegation aus dem Main-Kinzig-Kreis
Der Verbandsvorsitzende ging auch auf den Brandschutz als Schulfach ein und begrüßte die Projekte, die in Hessen nach Vorbild Rheinland-Pfalz´ bereits angelaufen sind. Er gab allerdings zu bedenken, dass dies nicht dauerhaft ehrenamtlich zu betreiben sei.
Nachdenklich stimmte Fischer, dass es in 2012 landesweit 1.000 Jugendfeuerwehrmitglieder weniger gab als im Vorjahr. Das müsse sehr ernst genommen werden, denn die Jugend sei die wichtigste Ressource. Er sprach sich daher auch für einen modernen und zeitgemäßen Neubau des Ausbildungszentrums der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Marburg-Cappel aus. Dabei wurde er später im Grußwort vom Kreistagsvorsitzenden unterstützt.
Der Nassauische Feuerwehrverband vertritt die Mitglieder in 871 Freiwilligen Feuerwehren, 2 Berufsfeuerwehren und 29 Werkfeuerwehren in einem Bereich mit 2.9 Mio Einwohner.
Weitere Infos zum Nassauischen Feuerwehrverband und zu Feuerwehrthemen: www.nassauischer-feuerwehrverband.de